DFB-Elf: Löw setzt auf flexible Offensive – Kießling wohl ohne Chance
Löw setzt auf flexible Offensive
Vor den beiden Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft heute und am kommenden Dienstag jeweils gegen Kasachstan ist eine der meistdiskutierten Fragen die nach der Besetzung des Angriffs.
Weil Miroslav Klose wegen einer Knieverletzung seit Wochen verletzt ausfällt, wäre eigentlich die Nominierung von Mario Gomez als einzige Spitze die logische Folge, doch deutet sich an, dass Bundestrainer Joachim Löw den Angreifer des FC Bayern München zunächst auf der Bank lässt und dafür nach spanischem Vorbild auf ein System ohne echten Stürmer setzt.
Götze, Reus oder Gomez?
Kandidaten für den Posten in vorderster Front sind vor allem Mario Götze und Marco Reus, die diese Rolle schon einige Male spielten, aber auch Lukas Podolski, Julian Draxler und Mesut Özil wären denkbar. Özil, der im Testspiel in Frankreich im Februar die letzte halbe Stunde im Sturm spielte, wird aber als Spielmacher beginnen und Reus könnte als Linksaußen beginnen, womit alles auf Götze hinauszulaufen scheint, zumal dieser erst vor Kurzem auch bei Borussia Dortmund im Sturm ausgeholfen und dabei eine gute Figur abgegeben hat.
Aus Sicht von Bundestrainer Löw ist es jedenfalls durchaus verständlich, dass andere Optionen ausprobiert werden, ist Deutschland doch mit herausragenden Stürmern nicht wirklich reich beschenkt. Neben Gomez und Klose verkörpert aktuell allenfalls noch Stefan Kießling gehobenes Format, doch die Tatsache, dass Löw erneut auf den Profi von Bayer Leverkusen verzichtete und stattdessen Mittelfeldspieler als Alternativen für den Angriff sieht, zeigt sehr deutlich auf, dass Kießling im DFB-Team keine Perspektiven mehr haben dürfte. Dafür sprechen auch die Aussagen Löws, der zumindest zwischen den Zeilen hat erkennen lassen, dass Kießling nicht der Typ Stürmer ist, den er sich für das Spiel seiner Mannschaft vorstellt.
Von aussen sehen die Löw Entscheidungen oft sehr merkwürdig aus. Man sollte aber nicht vergessen, siehe Fall Wiese in Hoffenheim, es geht nicht immer nur um Leistung, sondern auch um das Mannschaftsgefüge. Deswegen ist nicht das Problem der DFB Auswahl das Fehlen von einem Stürmer, die Spiele waren ja schon und wurden auch mit Torerfolgen gewonnen, sondern aus einer kompakten Aufstellung den Gegner unter Druck zu setzen und damit psychologisch auf sicherer Seite, denn das ist ein Qualispiel, zu gewinnen. Wen das im Detail interessiert, der schaue sich den Film das Sommermärchen an, WM 2006, da ist sehr schön zu sehen wie Löw, damals noch unter Klinsmann, eine Mannschaft erfolgreich positioniert und ein Gleichgewicht im Team herstellt.
Bin hier derselben Meinung. Finde Löws Entscheidungen manchmal etwas komisch. Welche Faktoren bei ihm wohl eine große Rolle spielen?
Kiesling hätte seine Chance wirklich verdient gehabt, aber warum er ausgeschlossen wurde, bleibt wohl eine große Frage.
Für mich ist er ein guter Spieler. Ich hoffe, dass er das mal einsieht.
Andere Spieler sollten auch mal ihre Chance bekommen.
Ich finde das einfach lächerlich: Löw sollte Kießling wirklich eine Chance geben. Bis zur WM hätte er noch alle Chancen, sich mit der Mannschaft einzuspielen. Was machen wir, wenn Gomez und Klose beide ausfallen? Ich finde das gar nicht so unwahrscheinlich. Dieses flexible System ohne echte Sturmspitze, ohne einen Knipser, funktioniert meiner Meinung nach sehr wohl gegen Kasachstan. Aber gegen Frankreich, Spanien, Brasilien? Falls die Mannschaft aus dem Konzept kommt und nichts funktionieren will, kann man immer noch Flanken reinschlagen und sich auf einen Gomez oder eben Kießling verlassen. Zudem wird Miroslav Klose nach der WM in Sachen Nationalmannschaft seinen Hut nehmen – wäre wohl nicht so verkehrt, wenn Kießling dann perspektivisch für die EM dann schon mal ein Turnier mitgespielt hätte. Muss Kießling erst ins Ausland gehen, um ernst genommen zu werden? Der Mann hat bisher 18 Liga-Tore geschossen und 7 Assists gegeben – Platz 2 und Platz 1 in der Rangliste. Verschenktes Potenzial…