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IOC-Kandidatur: Wird Thomas Bach der erste deutsche IOC-Präsident?

Bach der erste deutsche IOC-Präsident?

Seit Gründung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am 23. Juni 1894 war noch nie ein Deutscher Präsident der Organisation, dessen Hauptaufgabe die Organisation und Betreuung der Olympischen Spiele ist. Mit Willi Daume, dessen Kandidatur 1980 nicht erfolgreich war, hat sich bislang aber auch erst ein deutscher Funktionär um dieses Amt beworben. Seit dem gestrigen Donnerstag ist nun klar, dass Thomas Bach in die Fußstapfen Daumes treten wird, aber anders als sein Vorgänger die Wahl am 10. September in Buenos Aires im Rahmen der 125. IOC-Vollversammlung gewinnen will.

Auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main erklärte der 59 Jahre alte Wirtschaftsanwalt aus Tauberbischofsheim, seine Kandidatur für das Präsidentenamt des IOC in rund vier Wochen offiziell einreichen und anschließend auch die mit seinem Wahlprogramm verbundenen Ideen vorstellen zu wollen. Bislang ist Bach der einzige Kandidat für die Nachfolge des Belgiers Jacques Rogge, dessen Amtszeit nach zwölf Jahren endet, der sich öffentlich dazu bekannt hat, der neunte Präsident in der Geschichte des IOC werden zu wollen.

Bach stellt sich der IOC-Kanditatur

Leicht gefallen ist Bach die Entscheidung für die Kandidatur aber nicht, wie er offen einräumte: „Nach langen reiflichen Überlegungen und vielen Konsultationen und Gesprächen mit Freundinnen und Freunden im internationalen Sport habe ich mich entschlossen, bei der Wahl zum IOC-Präsidenten im September zu kandidieren.“

Während Thomas Bach von vielen Seiten wie etwa Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, Bundeskanzlerin Angela Merkel und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach Zuspruch erhielt, dementierte der frühere Olympiasieger im Florettfechten Ambitionen, zum ersten bezahlten Präsidenten des IOC zu werden. Stattdessen kündigte Bach an, im Falle seiner Wahl ehrenamtlich arbeiten zu wollen.

3 Kommentare zu „IOC-Kandidatur: Wird Thomas Bach der erste deutsche IOC-Präsident?“

  • Harter Toback:

    Ich denke auch nicht, dass sich die Chancen auf einen deutschen Olympiaschauplatz großartig verändern werden.
    Offiziell zumindest, sollen ja auch die Vorstände neutral sein und haben ja auch nur eine Stimme, mit der sie wählen können. Sie könnten zwar einige andere Mitglieder überzeugen, die sich mit dem neuen Präsidenten gut stellen wollen, aber im Endeffekt würde auch ein deutscher IOC-Präsident die Chancen nur minimal, wenn überhaupt anheben.
    Zu Thomas Bach: Ist ein sehr sympathischer Mensch, der sowohl die eigenen Erfahrungen mitbringen würde, als auch die professionellen Anforderungen erfüllen würde.
    Fazit: Wäre auf jeden Fall keine schlechte Wahl.

  • Meisterkeks:

    Also ich hätte da weniger Bedenken, dass mit einem deutschen IOC-Präsident Olympische Spiele nicht nach Deutschland geholt werden können. Ich meine es ist auch nicht die Aufgabe des IOC-Präsidenten, irgendein Land bei der Wahl zu unterstützen. Und es muss ja einen Nachfolger in Deutschland geben – dieser hätte dann die Aufgabe, die Spielorte aus Deutschland in den Vordergrund zu rücken und zu präsentieren.

  • hbss:

    Schon seit Jahre wird hinter den Kulissen darüber diskutiert, ob Thomas Bach Präsident vom IOC wird oder werden soll. Denn auf der einen Seite ist es immer erfreulich, wenn ein Sportler in einem Verband wie dem IOC im Vorstand aktiv ist oder wird. Und dann wäre das auch noch besonders interessant, weil Bach ja auch Olympiasieger ist. Aber auf der anderen Seite sprechen viele Sportpolitiker auch dagegen. Denn wenn Thomas Bach tatsächlich Präsident vom IOC werden würde, dann könnte sich die Stadt München endgültig die Hoffnung auf die olympischen Spiele abschreiben. Schon mehrmals hat München auch mit Garmisch Partenkirchen einen Anlauf genommen, wieder Olympia nach Deutschland zu holen, sogar zum zweitenmal nach München. Ein deutscher Präsident könnte wohl keine Kandiatur aus dem eigenen Land unterstüzen.

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