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Paralympics: Schon neunmal Gold für Deutschland – Ilke Wyludda verpasst Medaille

 

Nach den aus deutscher Sicht eher durchwachsen verlaufenen Olympischen Spielen 2012 in London, reihen die Sportler aus Deutschland bei den Paralympics in der britischen Metropole einen Erfolg an den anderen. Alle Medaillenhoffnungen gingen aber auch nicht in Erfüllung.

Nach sechs Wettkampftagen stehen auf der Habenseite der deutschen Athleten neben elfmal Silber und zehnmal Bronze schon neun Goldmedaillen. Zwei davon gehen auf das Konto der querschnittsgelähmten Dressurreiterin Hannelore Brenner, die sich nach der Pflicht auch in der Kür im Greenwich Park durchsetzen konnte und damit nahtlos an ihre Erfolge von Peking 2008 anknüpfte, als die 49-Jährige ebenfalls zweimal ganz oben auf dem Treppchen stand. Der aus dem rheinland-pfälzischen Wachenheim stammenden Brenner war nach ihrem Erfolg das Glück förmlich ins Gesicht geschrieben: “So eine fantastische Wertung, das ist einfach toll, toll, toll.“

Deutsche Reiter überzeugen!

Gegenüber der Nachrichtenagentur “dpa“ zeigte sich auch Karl Quade in seiner Funktion als Chef de Mission der deutschen Mannschaft hochzufrieden und sieht die Ausnahmestellung Deutschland im Reitsport einmal mehr untermauert: “Das ist jetzt schon ein Riesenerfolg besonders für die Reiter, wir haben bewiesen, dass wir eine Pferdesportnation sind.“

Zu den bisherigen Erfolgen soll aber noch die eine oder andere Medaille kommen. Hoffnung auf Gold machen dürfen sich unter anderem weiterhin die deutschen Basketballer. Während die Frauen nach einem 55:44 über Großbritannien schon im Halbfinale stehen, wartet auf die Männer nach Erreichen der K.O.-Runde mit den USA eine große Herausforderung. Ebenfalls im Halbfinale steht Sabine Ellerbrock im Rollstuhltennis, die somit ebenfalls gute Chancen auf eine Medaille besitzt.



Luft nach oben bei den Leichtathleten!

In der Leichtathletik verlief er Dienstag aus deutscher Sicht dagegen eher enttäuschend, nachdem am Montagabend Speerwerferin Birgit Kober noch mit einem neuen Weltrekord für Aufsehen gesorgt hatte. So scheiterte Diskuswerferin Ilke Wyludda, die vor 16 Jahren bei den Olympischen Spielen in Atlanta Gold gewonnen hatte, trotz persönlicher Bestleistung schon in der Qualifikation. Die 43-Jährige, der vor eineinhalb Jahren nach einer bakteriellen Infektion der rechte Unterschenkel amputiert werden musste, schaffte erst sehr spät die Norm für die Behindertenspiele und wirkte auch aufgrund der kurzen Vorbereitung noch nicht richtig austrainiert. Dennoch war Wyludda, die am Samstag auch noch im Kugelstoßen antritt, mit ihrer Leistung nicht unzufrieden: “Ich habe Bestleistung geworfen, also habe ich alles erreicht, was ich wollte.“

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