Archive

Radsport: Keine Zweifel mehr an der Schuld von Lance Armstrong

 

Das Urteil des Radsport-Weltverbandes UCI steht zwar noch aus, doch gibt es keinen Zweifel mehr daran, dass der siebenfache Gewinner der Tour de France, Lance Armstrong, bei seinen Erfolgen mit unerlaubten Mitteln nachgeholfen hat. Die Beweislage ist jedenfalls erdrückend, wie die US-Antidoping-Agentur USADA am Mittwoch bekannt gab und zugleich einen über 1.000 Seiten starken Bericht an den Weltverband sowie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und die World Triathlon Corporation (WTC) übermittelte.

 Beweise erdrückend!

Der Weltverband UCI hat nun 21 Tage Zeit, um ein Urteil gegen Armstrong zu sprechen und dem Antrag der USADA auf lebenslange Sperre und Aberkennung sämtlicher nach dem 1. August 1998 errungener Titel zu folgen, wovon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszugehen ist.

Das Dossier, das dem mittlerweile 41 Jahre alten Texaner den jahrelangen Missbrauch von Dopingmitteln zu seinem Vorteil nachweisen soll, wird zwar wohl erst nach dem Urteilsspruch des Weltverbandes komplett veröffentlicht, doch genügen auch schon Auszüge davon, um nicht mehr an eine Unschuld Armstrongs zu glauben.



11 ehemalige Teammitglieder belasten Armstrong!

So teilte die USADA nach Abschluss von umfangreichen Ermittlungsarbeiten mit, dass Armstrong und sein langjähriges Team US Postal das „ausgeklügelste, professionellste und erfolgreichste Dopingprogramm, das der Sport jemals gesehen hat“, betrieben hätten. Gestützt wird dies durch vorliegende E-Mails und Labortests, verfolgte Zahlungen und nicht zuletzt durch die unter Eid abgelegten Aussagen von insgesamt 26 Zeugen, darunter auch 15 ehemalige und zum Teil noch aktive Radprofis.

Unter anderem haben sich auch elf frühere Teamkollegen Armstrongs geäußert und systematisches Doping zugegeben. Georgie Hincapie, der bei allen sieben Siegen Armstrongs bei der Tour de France an der Seite des früheren Aushängeschildes des Radsports fuhr, meldete sich sogar öffentlich zu Wort und räumte auf seiner Homepage ein, während seiner Karriere zum Teil verbotene Substanzen eingenommen zu haben.

2 Kommentare zu „Radsport: Keine Zweifel mehr an der Schuld von Lance Armstrong“

  • Marian:

    Tja, da zeigt sich wieder einmal, was passiert, wenn das grosse Geld im Sport lockt. Allerdings sind davon ja nicht mal die „unteren“ Sportwettbewerbe befreit. Es geht ja in vielen Sportarten schon im Jugendsport um den schnellen Euro. Schade für die vielen Fans, die zu diesem ehemaligen Vorbild aufgeguckt haben.

  • Meisterkeks:

    Hallo,
    also jetzt kommt die volle Wahrheit wohl doch noch ans Tageslicht. aber der Star selber schweigt immer noch – warum? Wenn man soviele Helfer für ein falsches spiel hat, dann muss man doch damit rechnen, dass irgendwann einer schwach wird und mit der Wahrheit rausrückt. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die anderen ebenfalls nachziehen. So gesehen war es doch eigentlich naiv und dumm, ein System der lügen aufzuziehen und dabei soviele Helfer und Abhängige einzubeziehen. Vielleicht ging es jetzt aber auch ums Geld – das damals vielleicht nicht gerecht verteilt wurde……
    mfg

Kommentieren

Sie müssen angemeldet sein, um kommentieren zu können.