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3. Liga: SV Wehen Wiesbaden Spitzenreiter – Aufsteiger Kiel und Leipzig gut dabei
SV Wehen Wiesbaden Spitzenreiter
Während in der Bundesliga gerade der dritte Spieltag absolviert ist, haben die 20 Mannschaften der dritten Liga nach ihrem früheren Start schon fünf Partien ausgetragen, nach denen sich bereits ein erstes kleines Zwischenfazit ziehen lässt. Das sich bietende Tabellenbild weist dabei durchaus einige Überraschungen auf.
So führt der SV Wehen Wiesbaden, der nur von wenigen Experten als Aufstiegsanwärter gehandelt wurde, mit 13 Punkten das Feld an. Hinter den Hessen folgen mit jeweils elf Punkten etwas überraschend die beiden Aufsteiger Holstein Kiel und RB Leipzig, die genau wie Wehen Wiesbaden noch ungeschlagen sind. Während Leipzig schon vor Saisonbeginn zu den Teams gezählt wurde, die im Rennen um den Aufstieg eine Rolle spielen könnten, wurde der starke Start der Kieler Störche in dieser Form nicht erwartet. Ebenso nicht zu rechnen war damit, dass der sich im Umbruch befindende FC Hansa Rostock mit zehn Punkten, startet, wobei die jüngste 0:1-Niederlage der Ostseestädter gegen die SpVgg Unterhaching gleichbedeutend mit dem ersten richtigen Dämpfer war. Sehr ordentlich gestartet sind mit ebenfalls zehn Punkten der große Aufstiegsfavorit 1. FC Heidenheim und der im Mai noch in der Relegation an Dynamo Dresden gescheiterte VfL Osnabrück, der nach dem Verlust einiger Stammspieler unter dem neuen Coach Maik Walpurgis einen vielversprechenden Auftakt hinlegte.
Schlusstrio noch sieglos
Am Tabellenende finden sich derweil drei Mannschaften, denen von vornherein ein schwieriges Jahr prophezeit wurde und die nach fünf Partien noch sieglos sind. Sowohl der SV Wacker Burghausen, der mit nur einem Punkt Letzter ist, als auch die SV Elversberg und die Stuttgarter Kickers mit je zwei Zählern werden aller Voraussicht nach bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen müssen.
Hockey-EM: Deutsche Nationalelf im Halbfinale – Damen bereits im Endspiel
Deutsche Nationalelf im Halbfinale
Deutschland bleibt im Hockey eine der dominierenden Nationen und das sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Während das deutsche Nationalteam der Männer bei der Europameisterschaft in Belgien souverän den Einzug ins Halbfinale schaffte, dort nun aber vor einer hohen Hürde steht, haben die Frauen bereits das Endspiel erreicht.
Die deutschen Frauen machten es dabei nach drei Siegen in den drei Gruppenspielen im Halbfinale gegen Gastgeber Belgien erstmals so richtig spannend. Erst nach Penaltyschießen besiegte die Auswahl von Bundestrainer Jamilon Mülders die starken Gastgeberinnen und treffen nun auf den Sieger aus dem zweiten Halbfinale zwischen Olympiasieger Niederlande und dem EM-Dritten England. Zur Matchwinnerin für das deutsche Team avancierte Torhüterin Kim Platten, die nach einem 2:2 nach regulärer Spielzeit im Penaltyschießen zu großer Form auflief und gleich gegen vier Belgierinnen die Oberhand behielt, während für Deutschland Maike Stöckel und Julia Müller trafen.
Ewiges Duell Deutschland gegen Niederlande
Die deutschen Herren müssen auf dem Weg ins Finale erst noch den ewigen Rivalen aus den Niederlanden aus dem Weg räumen. Weil die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise in der Gruppe trotz des abschließenden 3:0-Erfolges gegen Tschechien hinter Gastgeber Belgien nur Zweiter wurde, geht es im Halbfinale gegen die Niederlande, die ihre Gruppe gewinnen konnte und sich unbedingt an Deutschland für die Niederlage im Finale der Olympischen Spiele im vergangenen Jahr revanchieren will.
Offensichtlich im bisherigen Turnierverlauf war indes, dass bislang weder Deutschland noch die Niederlande wirklich in Top-Form agieren, weshalb die beiden anderen Halbfinalisten aus England und Belgien durchaus Chancen auf den Titel haben. Sollte es nicht zum Titel reichen, will die deutsche Mannschaft zumindest ihre ohnehin schon hervorragende Bilanz weiter verbessern. So landete Deutschland bei den 13 bisherigen Europameisterschaften mit Ausnahme des Jahres 2007 immer unter den ersten Drei.
Premier League: Fehlstart für Arsenal – Druck auf Arsene Wenger wächst
Fehlstart für Arsenal
Die Fans des FC Arsenal London waren im Mai mächtig gespannt, als bekannt wurde, dass rund 80 Millionen Euro für neue Spieler zur Verfügung stehen und der auf dem Transfermarkt eher vorsichtig agierende Trainer Arsene Wenger deutlich machte, von diesen Möglichkeiten durchaus auch Gebrauch machen zu wollen.
Inzwischen ist beim Anhang der Gunners aber Ernüchterung eingekehrt, nachdem knapp zwei Wochen vor Ende der Transferperiode abgesehen vom aus der zweiten französischen Liga geholten Stürmertalent Yaya Sanogo noch kein neuer Spieler vorgestellt wurde. Weil nun das Auftaktspiel in der englischen Premier League auch noch vor heimischem Publikum gegen das im Vorjahr nur knapp dem Abstieg entronnene Aston Villa mit 1:3 verloren gegangen ist, wächst der Druck auf den schon in den letzten Jahren nicht zuletzt aufgrund seiner Transferpolitik nicht mehr unumstrittenen Arsene Wenger immer weiter.
Play-offs gegen Fenerbahce Istanbul von enormer Bedeutung
In den nächsten beiden Wochen steht Arsenal nun vor zwei enorm wichtigen Spielen. In den Play-offs zur Champions League bekommt es der Vorjahresvierte der Premier League mit Fenerbahce Istanbul zu tun und der türkische Vize-Meister hat für das Ziel Königsklasse noch einmal mächtig aufgerüstet. Geht es gegen Fenerbahce schief, braucht man nicht viel Fantasie, dass vor allem Wenger wieder ins Fadenkreuz der Kritik rücken und wohl mehr denn je um seinen bereits 1996 angetretenen Arbeitsplatz bangen müsste.
Ob sich in Sachen Transfers bei Arsenal noch etwas tut, ist indes fraglich. Kein Geheimnis ist zwar, dass Wenger zu einer Rekordausgabe von 46 Millionen Euro für Luis Suarez vom FC Liverpool bereit wäre, doch ob die Reds den wechselwilligen Torjäger zu einem direkten Rivalen um die internationalen Plätze ziehen lassen, ist überaus fraglich. Dass Suarez bei Liverpools 1:0 gegen Stoke im Aufgebot fehlte, dürfte Arsenal aber Hoffnung machen.
Tennis: Wimbledon-Siegerin Marion Bartoli beendet Karriere
Marion Bartoli beendet Karriere
Es ist erst sechs Wochen her, dass Marion Bartoli den Siegeszug von Sabine Lisicki im Damen-Endspiel von Wimbledon stoppte und den größten Erfolg ihrer Karriere feierte. Für die 28 Jahre alten Französin war der Erfolg beim prestigeträchtigsten Tennis-Turnier der Welt indes nicht nur der größte, sondern auch der letzte Triumph ihrer Laufbahn.
Auf einer Pressekonferenz im Anschluss an ihre Zweitrundenniederlage beim Tennisturnier von Cincinnati gegen die Rumänin Simona Halep gab Bartoli völlig überraschend ihren Rücktritt bekannt und begründete ihren Entschluss damit, dass ihr Körper den Belastungen nicht mehr standhalte: “Ich kann nicht mehr. Das war mein letztes Match. Ich habe eine lange, lange Zeit gespielt. Es ist Zeit für mich zu gehen“, so Bartoli.
Viele Verletzungen in der Vergangenheit
Nach einer Serie von Verletzungen konnte Bartoli nach eigenen Angaben schon während Wimbledon nicht mehr schmerzfrei spielen. Bis zum Finalsieg über Lisicki habe sie sich aber noch gequält, doch war dies offenbar das letzte Aufbäumen ihres Körpers gegen den Lauf der Zeit: “Das war vielleicht das Letzte bisschen, das ich noch in mir hatte.“
In den letzten Jahren hatte Bartoli mit Blessuren am linken Fuß, am rechten Sprunggelenk sowie an beiden Oberschenkeln und der Achillessehne zu kämpfen, was sicherlich zum Teil auch auf die unorthodoxe Spielweise, für die die aktuelle Siebte der Weltrangliste bekannt ist, zurückzuführen war.
Trotz acht gewonnener Einzelturniere und mehr als elf Millionen Dollar Preisgeld, die sie im Laufe ihrer Karriere einspielte, weiß Bartoli bestens einzuschätzen, was im Rückblick mit ihrem Namen verbunden sein wird: „Jeder wird sich an meinen Wimbledon-Titel erinnern.“
Bundesliga: Herthas 6:1-Kantersieg zum Auftakt – Eintagsfliege oder mehr?
Herthas 6:1-Kantersieg zum Auftakt
Während die Siege des FC Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) und von Borussia Dortmund beim FC Augsburg (4:0) erwartet worden sind, hat Hertha BSC für die größte Überraschung des ersten Spieltages gesorgt. Gegen Eintracht Frankfurt, im Vorjahr immerhin Tabellensechster, und damit für die Europa League qualifiziert, gewann der Aufsteiger deutlich mit 6:1 und hätte angesichts von drei Aluminiumtreffern sogar noch mehr Treffer erzielen können.
In Berlin herrscht nach diesem Coup zum Auftakt zumindest ein Anflug von Euphorie, die Trainer Jos Luhukay aber sicherlich in den nächsten Tagen nicht weiter aufkommen lassen wird, damit die Konzentration auf das Wesentliche, die Partie am 2. Spieltag beim 1. FC Nürnberg, nicht verloren geht.
Guter Start scheint möglich
Dennoch hat der Auftritt gegen Frankfurt mehr als nur Hoffnung auf eine sorgenfreie Saison gemacht. Auch wenn die Eintracht einen rabenschwarzen Tag erwischte, war die Art und Weise, wie die Hertha-Elf die Hessen auseinandernahm, beeindruckend. Trotz vier Neuzugängen in der Startelf griff schon ein Rädchen ins andere, wodurch auch die Maßnahme von Luhukay, mit Ronny, Peer Kluge und Peter Niemeyer das komplette zentrale Mittelfeld aus dem vergangenen Jahr auf die Bank zu setzen, bestätigt wurde. Vor allem auch deshalb, weil die Neuzugänge Johannes van den Bergh und Sebastian Langkamp in der Viererkette sowie Hajime Hosogai und Alexander Baumjohann im Mittelfeld mehr als andeuteten, zu echten Verstärkungen werden zu können.
Damit sich der Auftakt-Erfolg nicht zur Eintagsfliege entwickelt, muss die Hertha nun in den nächsten Wochen nachlegen, was angesichts der kommenden Gegner aber möglich scheint. Nach der Partie in Nürnberg gastiert der Hamburger SV im Olympiastadion, ehe beim VfL Wolfsburg die wohl schwerste Aufgabe der ersten Wochen wartet. Die anschließenden Heimspiele gegen den VfB Stuttgart und den 1. FSV Mainz 05 sowie das Spiel beim SC Freiburg scheinen dagegen lösbar.