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DFB-Pokal: Sensationelles Favoritensterben – Gleich sechs Bundesligisten raus

 

Wenn ein oder zwei Bundesligisten in der ersten Runde des DFB-Pokals an unterklassigen Klubs scheitern, ist dies mit Blick auf die Vergangenheit nichts Besonderes. Dass diesmal aber gleich sechs Erstligisten auf der Strecke blieben und sich bei Vereinen von der zweiten bis zur vierten Liga mehr oder weniger blamierten, ist sicherlich außergewöhnlich.

Den Vogel schoss zweifellos die TSG 1899 Hoffenheim ab, die am Ende mit dem 0:4 beim Regionalligisten Berliner AK sogar noch gut bedient war und bei ihrem Auftritt nicht einmal ansatzweise an eine Profimannschaft erinnerte.

6 Bundesligisten raus!

Ebenfalls bei einem Regionalligisten erwischte es den 1. FC Nürnberg, der aber immerhin noch mit Anstand verlor, sofern man dies bei einer Pleite gegen eine überwiegend aus Studenten sowie normalen Arbeitnehmern bestehende Mannschaft überhaupt sagen kann. Doch der TSV Havelse verdiente sich den 3:2-Erfolg nach Verlängerung und bei tropischen Temperaturen mit höchstem Einsatz bis über die Grenzen hinaus redlich.

Gleiches gilt für den Karlsruher SC, der sich von einem zweimaligen Rückstand gegen den Hamburger SV nicht aus dem Konzept bringen ließ und den Bundesliga-Dino am Ende mit 4:2 aus dem Pokal kegelte. Mit dem gleichen Ergebnis, allerdings erst nach Verlängerung, und bei ähnlichem Spielverlauf zog derweil der SV Werder Bremen bei Preußen Münster den Kürzeren. Mann des Tages beim Drittligisten war der US-Amerikaner Matthew Taylor, der Bremen mit drei Treffern fast im Alleingang abschoss.

Bayern souverän weiter!

Neben den etablierten Bundesligisten erwischte es mit Eintracht Frankfurt und der SpVgg Greuther Fürth auch zwei Aufsteiger. Während Fürth mit 0:2 bei Kickers Offenbach unterlag und dabei nicht ganz zu Unrecht auch mit dem Schiedsrichter haderte, verlor die Eintracht deutlich mit 0:3 bei Zweitligist Erzgebirge Aue. Knackpunkt in dieser Partie war der frühe Platzverweis für Frankfurts Keeper Kevin Trapp, nachdem die Eintracht in Unterzahl und bei sommerlicher Hitze kräftemäßig überfordert war. Keine Überraschungen gab es Montag bei dem Spiel von Bayern München gegen Jahn Regensburg, in dem die Neuzugänge Pizarro und Mandzukic sowie Shaqiri für die Tore sorgten.

Bis zur Halbzeit konnte man auch der Meinung sein, dass es sich eher um ein Freundschaftsspiel handelt. Von den Rängen her kam kaum Unterstützung für die Mannschaft von Regensburg. Im Gegenteil, unter den 12.500 Zuschauern hörte man lediglich den Anhang der Münchner, die für etwas Stimmung sorgten. Regensburg ergab sich nach dem ersten Treffer durch Mandzukic nach Vorlage von Ribery seinem Schicksal und flog folgedessen aus der der 1. Runde des Pokals.

Unschöne Szenen in Chemnitz!

Im Spiel zwischen dem Chemnitzer FC und Dynamo Dresden hatte man im Vorfeld der Partie gehörig Angst, dass es zu unangenehmen Zwischenfällen kommen könnte. Die Sorgen sollten nicht unberechtigt sein, denn affenartige Laute, die dem Dresdner Poté galten, überschatteten das Spiel. Solche „Fans“ braucht kein Verein und dieses Verhalten ist absolut beschämend. Poté war es, der schlussendlich auch ein Tor gegen Chemnitz erzielte, ehe Koch und Buchner durch ein Eigentor den Deckel drauf machten.

Kurios war es auch, dass sogenannte Fans des Chemnitzer FC Rauchbomben zündeten und das Spiel für etwa 4 Minuten unterbrachen. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, in der Chemnitz durchaus am Drücker war. Immer wieder sind solche Szenen vor allem in sogenannten Ost-Derbys zu beobachten. Die Strafe durch den DFB sollte in den nächsten Tagen folgen.


Aufregend ging es auch zwischen RW Essen und Union Berlin zu! Berlin hatte in den letzten 5 Jahren es nicht geschafft in die zweite Runde des Pokals einzuziehen und hatte sich eine Menge vorgenommen. Im vergangenen Jahr, ebenfalls in der ersten Runde, standen sich die beiden Vereine schon gegenüber. Das bessere Ende hatte dieses Mal allerdings Union Berlin, die in der Verlängerung durch Terodde in der 120. Minute, buchstäblich in der letzten Sekunde, das erlösende 1:0 für Union Berlin erzielte. Am 25.8. folgt die Auslosung zur zweiten Runde und man darf gespannt sein, wie sich die Underdogs schlagen werden.

FC Bayern München: Rekordtransfer steht bevor – 40 Millionen Euro für Javi Martinez

 

In der Bundesliga steht nach bislang eher unspektakulärer Transferperiode die teuerste Spielerverpflichtung aller Zeiten kurz bevor. Die offizielle Verkündung steht zwar noch aus, doch darf man getrost davon ausgehen, dass der Wechsel von Javi Martinez von Athletic Bilbao zum deutschen Rekordmeister in der kommenden Woche endgültig über die Bühne geht.

Alles klar mit Martinez?

Wäre hinter den Kulissen nicht schon längst alles klar, hätte sich Bayern-Präsident Uli Hoeneß sicherlich nicht so weit aus dem Fenster gelehnt und davon gesprochen, dass der Aufsichtsrat bereits “grünes Licht“ gegeben habe. Zudem wurden Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge und Finanzchef Karl Hopfner am Freitag in München bei Gesprächen mit den Beratern des spanischen Nationalspielers gesichtet, bei denen laut “Bild“ die letzten Details des nun unterschriftsreifen Vertrages bis 2017 ausgehandelt wurden.

Nur noch mit Athletic Bilbao gilt es Kleinigkeiten zu klären, doch da der 23 Jahre alte Defensiv-Allrounder, der auch in der Innenverteidigung spielen kann, in München aber für die Doppelsechs neben Bastian Schweinsteiger vorgesehen ist, in seinem noch bis 2016 laufenden Vertrag über eine Ausstiegsklausel verfügt, haben die Basken keine Möglichkeit, den Transfer zu verhindern. Allerdings wird der FC Bayern nicht umhin kommen, die festgeschriebenen 40 Millionen Euro zu bezahlen, womit Javi Martinez zum teuersten Transfer der Bundesliga-Geschichte wird und seinen neuen Teamkollegen Mario Gomez, für den die Münchner einst 35 Millionen Euro an den VfB Stuttgart überwiesen, ablöst.


Athletic Bilbao möchte FIFA einschalten!

Allerdings nimmt der Transfer skurrile Formen an, denn der spanische Verein erwägt die FIFA einzuschalten, da deren Regularien besagen, dass ein Spieler unter 28 Jahren, der einen Vertrag bei einem anderen Verein unterzeichnet, seinen aktuellen Vertrag beim Noch-Club einzuhalten. Sollte die FIFA Athletic Bilbao Recht geben, dann könnten die Bayern harte Sanktionen erwarten. Im Raum stehen Geldstrafen sowie ein Kaufverbot der nächsten zwei Spielzeiten. Es bleibt also abzuwarten, was geschehen wird. Dies ist durchaus keine neue Situation, denn beim Transfer von Roy Maakay vom spanischen Verein Deportivo La Coruña zu den Münchnern, zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. So wurde über Wochen immer neue Forderungen seitens der Spanier aufgestellt, die von den Bayern erfüllt werden sollten.

Martinez sein Geld wert?

Die Rekordsumme von 40 Millionen Euro ruft natürlich die Frage auf, ob der Spanier so viel Geld wert ist. Beim Gewinn der EM 2012 spielte Javi Martinez jedenfalls nur eine Nebenrolle und kam nur in der Vorrunde zu einem Kurzeinsatz gegen Irland. Und mit der spanischen Olympia-Auswahl, die mit ihm als Führungsspieler als Mitfavorit auf Gold gehandelt wurde, schied der 1,90 Meter große Profi sang- und klanglos bereits nach der Gruppenphase aus.

Nichtsdestotrotz verspricht man sich in München viel von Javi Martinez, der mit seiner Dynamik und seiner enormen Kopfballstärke nicht nur abräumen, sondern zugleich auch im Spiel nach vorne Akzente setzen soll. Als Folge des bevorstehenden Transfers, liebäugelt derweil Anatoliy Tymoshchuk, dessen Einsatzchancen sicher nicht größer werden dürften, schon mit einer Rückkehr in seine Heimat und soll mit Dynamo Kiew in Kontakt stehen. Derweil muss wohl der ein oder andere Etablierte häufiger auf die Bank als bislang. Gefährdet sind neben Luiz Gustavo vor allem Toni Kroos und Thomas Müller, die nun wohl zusammen mit Neuzugang Xherdan Shaqiri um nur einen freien Platz in der offensiven Dreierreihe neben Arjen Robben und Franck Ribery kämpfen müssen.

1. Runde im DFB-Pokal: Überraschungen sind vorprogrammiert

 

Schon ein Blick in die Geschichtsbücher genügt, um davon auszugehen, dass es auch in der an diesem Wochenende von Freitag bis Montag anstehenden ersten Runde im DFB-Pokal zu Überraschungen kommen wird. So schieden beispielsweise in der vergangenen Saison insgesamt sieben Mannschaften aus der ersten und zweiten Bundesliga gegen unterklassige Vereine aus.

2006/07 waren es sogar einmal acht Teams, die sich eine Blamage gegen Mannschaften aus unteren Ligen erlaubten. Und selbst in der Spielzeit 2009/10, als sich nur wenige Erst- und Zweitligisten blamierten, blieben noch drei Mannschaften gegen Amateure auf der Strecke.

Favoritensterben –  Wen wird es treffen?

Besonders spektakulär ist es natürlich immer dann, wenn sich der große FC Bayern München einen Ausrutscher bei einem Underdog erlaubt. Ob sich der SSV Jahn Regensburg einen Platz in der Reihe der überraschenden Bayern-Bezwinger FV 09 Weinheim, TSV Vestenbergsgreuth oder 1. FC Magdeburg sichern kann, wird erst am Montag entschieden.

Der deutsche Meister Borussia Dortmund, der zugleich auch als Titelverteidiger im DFB-Pokal antritt, wird derweil vom FC Oberneuland gefordert und will nach einigen Pleiten seit der Jahrtausendwende an den Erfolg des vergangenen Jahres anknüpfen.

Wie im Vorjahr, als Dynamo Dresden in einem sensationellen Spiel Endstation bedeutete, muss Bayer Leverkusen wieder im Osten ran. Ob Carl Zeiss Jena nach dem Abstieg aus der dritten Liga dazu in der Lage ist, die Werkself zu eliminieren, bleibt abzuwarten.


32 Partien sorgen für Hochspannung

Reichlich Brisanz birgt auch das Duell Karlsruher SC gegen den Hamburger SV in sich, nachdem sich beide Klubs zu Wochenbeginn auf einen Wechsel von Supertalent Hakan Calhanoglu geeinigt haben. Der 18 Jahre alte Spielmacher wurde allerdings sofort wieder an den KSC ausgeliehen und trifft damit gleich auf seinen neuen Arbeitgeber, zu dem er im Sommer 2013 wechselt.

In diesen sowie in allen weiteren der insgesamt 32 Partien darf man sich sicherlich wieder auf die eine oder andere Überraschung und Helden für einen Tag freuen.

Top-Transfers 2012/13 – Bundesliga im internationalen Vergleich zurückhaltend

 

Obwohl der Transfermarkt vor allem innerhalb der englischen Premier League auch eine Woche vor dem Start der neuen Saison noch nicht richtig Fahrt aufgenommen hat, weil der FC Arsenal bislang die Angebote von Manchester City und Manchester United für Robin van Persie abgelehnt hat und wohl erst durch einen Wechsel des Niederländers eine Kettenreaktion ausgelöst würde, haben die Vereine in Europa auch in diesem Sommer schon wieder eine Reihe von teuren Transfers getätigt.

Paris im Kaufrausch!

Spitzenreiter ist aktuell der brasilianische Innenverteidiger Thiago Silva, der für 42 Millionen Euro vom AC Mailand zu Paris St. Germain wechselt und den schwedischen Superstar Zlatan Ibrahimovic für weitere 20 Millionen Euro im Schlepptau gleich mitbringt. Mit 40 Millionen Ablöse folgt auf Rang zwei das belgische Ausnahmetalent Eden Hazard, das vom OSC Lille zum FC Chelsea kommt. Mit dem brasilianischen Nachwuchs-Regisseur Oscar, für den 25 Millionen Euro an Gremio Porto Alegre fließen, ist Chelsea bei den teuersten Transfers dieses Sommer gleich noch mal vertreten. Dominiert wird das Geschehen aber ganz klar von Paris St. Germain, dass dank der Millionen der Qatar Sports Investments (QSI) nahezu nach Belieben Geld ausgeben kann und neben Thiago Silva und Ibrahimovic noch zwei weitere Top-Transfers getätigt hat. So war PSG der 19 Jahre alte Brasilianer Lucas vom FC Sao Paulo 40 Millionen Euro wert und für den Argentinier Ezequiel Lavezzi erhielt der SSC Neapel aus der französischen Hauptstadt 26 Millionen Euro.


Warten auf den Knaller bei den Bayern

Im Vergleich dazu nehmen sich die Investitionen der Bundesligisten bescheiden aus. Teuerster Einkauf ist in Deutschland Marco Reus, der für 17,1 Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach zu Borussia Dortmund wechselte und dort Shinji Kagawa, für den Manchester United 16 Millionen Euro bezahlte, ersetzen soll. Gladbach legte das Geld aber nicht auf die hohe Kante, sondern holte mit Granit Xhaka, Alvaro Dominguez und Luuk de Jong für zusammen rund 28 Millionen Euro drei international begehrte Profis.

Für seine Verhältnisse sehr zurückhaltend agierte bislang der FC Bayern München, der zwölf Millionen Euro für Mario Mandzukic an den VfL Wolfsburg und neun Millionen Euro für Xherdan Shaqiri an den FC Basel überwies. Gesucht wird aber noch ein Hochkaräter für das zentrale Mittelfeld, der zum deutschen Top-Transfer avancieren könnte. Die gehandelten Javi Martinez und Alexandre Song werden jedenfalls beide kaum unter 20 Millionen Euro zu haben sein.

Olympia 2012: Brasilien im Fußball-Finale der Männer Favorit gegen Mexiko

 

Die Olympischen Spiele in London neigen sich ihrem Ende zu. Einige Highlights stehen vor der großen Abschlussfeier am Sonntag aber noch auf dem Programm. Dazu zählt zweifellos das Finale des olympischen Fußballturniers der Männer, in dem sich am morgigen Samstag Top-Favorit Brasilien und Mexiko gegenüberstehen.

Während sich bei den Frauen die USA zum dritten Mal in Folge die Goldmedaille holten, würde ein Finalsieg sowohl für Brasilien als auch für Mexiko eine Premiere bedeuten. Beide Nationen durften sich bislang noch nie Olympiasieger im Fußball nennen und sind entsprechend heiß auf das erste Gold.

 

Brasilien zum 1. Mal Olympiasieger?

Obwohl sich Mexiko im Verlauf des Turniers steigern konnte und beim 3:1 im Halbfinale gegen die bis dahin gegentorlosen Japaner die bislang beste Leistung abrufen konnte, rechnet kaum jemand mit einem Triumph der Mannschaft um den ehemaligen Angreifer des FC Barcelona, Giovani dos Santos.

Die brasilianische Elf erscheint in Anbetracht der Vielzahl an Einzelkönnern, die sich zu einer gut funktionierenden Mannschaft zusammengefügt haben, einfach übermächtig. Dass Spieler wie Hulk oder Alexandre Pato, die ihre Klasse in der Champions League schon hinreichend unter Beweis gestellt haben, meist nur von der Bank kommen, sagt alles über die Qualitäten der Selecao, bei der vor allem Angreifer Leandro Damiao mit schon sechs Turniertore herausragte und bis zum Finale sogar die Jungstars Neymar und Oscar in den Schatten stellte.


Überraschung durch Mexiko?

Weil hinter der exquisit besetzten Offensive auch die Defensive unter anderem mit Innenverteidiger Thiago Silva, den Paris St. Germain erst vor wenigen Wochen für 42 Millionen Euro vom AC Mailand losgeeist hat, hervorragend aufgestellt ist, dürfte sich Brasilien am Samstagabend im Normalfall erstmals über olympisches Gold im Männerfußball freuen.