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Olympia 2012: Abgereiste Ruderin Nadja Drygalla verteidigt sich
Drei Tage nach ihrer Abreise von den Olympischen Spielen aus London hat sich Ruderin Nadja Drygalla, die von verschiedener Seite in die Nähe der rechten Szene gerückt wurde, zu Wort gemeldet und sich verteidigt.
Die 23 Jahre alte Rostockerin, die sich nach Bekanntwerden ihrer Beziehung zum ehemaligen NPD-Direktkandidaten Michael Fischer mit zahlreichen Vorwürfen konfrontiert sah, gab der “Nachrichtenagentur dpa“ ein ausführliches Interview, in dem sie offen bekannte, sich nach den anstrengenden letzten Tagen nicht gut zu fühlen.
Skandal um Drygalla
Drygalla nutzte die Gelegenheit vor allem dazu, um sich noch einmal ausdrücklich von jedem rechten Gedankengut zu distanzieren und erklärte außerdem, dass ihr Lebensgefährte bereits im Mai aus der NPD ausgetreten sei und auch bei den “Nationalen Sozialisten Rostock“ nicht involviert sei.
Zugleich räumte Drygalla auch ein, dass sie selbst durch die Mitgliedschaft Fischers in der NPD und seine politische Einstellung sogar an Trennung dachte: „Ich muss ganz klar sagen, dass unsere Beziehung davon sehr stark belastet wurde und ich in vielen Diskussionen klar gesagt habe, dass ich diese Meinung nicht teile.“
Comeback stark fraglich
Die frühere Polizistin, die 2011 ihren Dienst quittierte, nachdem vonseiten ihrer Chefs aufgrund der Beziehung zu Fischer ihre Loyalität zum Polizeidienst infrage gestellt wurde, betonte außerdem entgegen anderen Meldungen keinerlei Verbindungen zur rechten Szene zu haben und auch nie an Demonstrationen teilgenommen zu haben.
Obwohl auf Drygalla noch einige Gespräche warten und nicht zuletzt die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses Dagmar Freitag (SPD) sich dem Thema annehmen will, plant die Ruderin des Deutschland-Achters schon für Anfang September ihr Comeback. Dass es dazu kommt, ist aktuell aber alles andere als sicher.
2. Bundesliga: Werden die Absteiger ihrer Favoritenrolle gerecht?
Heute Abend beginnt mit drei Spielen die neue Saison der 2. Bundesliga, die wieder einmal sehr spannend zu werden verspricht. Grund dafür ist in erster Linie der Abstieg der drei Traditionsklubs Hertha BSC, 1. FC Köln und 1. FC Kaiserslautern, die die Liga nicht zuletzt wegen ihres riesigen Fanpotenzials deutlich bereichern.Doch auch sportlich bringen die drei Absteiger reichlich Qualität mit und gelten daher nicht von ungefähr sowohl bei den Trainern der Konkurrenz als auch bei den Buchmachern als große Favoriten, wobei man sich über die Reihenfolge uneinig ist.
Wer übernimmt die Favoritenrolle?
Klar scheint im Vorfeld den Expertenmeinungen zufolge aber, dass mit dem FC St. Pauli und dem TSV 1860 München allenfalls zwei weitere Mannschaften Chancen auf die Plätze eins bis drei haben und der Rest als krasser Außenseiter an den Start geht.
Ob Berlin, Köln und Kaiserslautern ihrer Favoritenrolle gerecht werden können, bleibt jedoch abzuwarten, da alle drei Teams nicht nur einen neuen Trainer haben, sondern auch mit einem deutlich veränderten Kader aufwarten.
Köln, Lautern oder die alte Dame aus Berlin?
So muss Hertha BSC beispielsweise den Abgang von Spielmacher Raffael verkraften und der 1. FC Köln künftig ohne Identifikationsfigur Lukas Podolski sowie die aus finanziellen Gründen ausgemusterten Leistungsträger Pedro Geromel, Milivoje Novakovic und Michael Rensing auskommen. Dennoch werden Berlin und Köln allgemein etwas höher eingeschätzt als der 1. FC Kaiserslautern, der sich nach der schwachen Torausbeute der vergangenen Saison mit Albert Bunjaku und Mohamadou Idrissou zwei erfahrene Angreifer geangelt hat und auf eine eingespielte Defensive bauen kann.
Eine Prognose, wer am Ende die Rückkehr ins Oberhaus schafft, fällt schwer und vermutlich wird sich auch in diesem Jahr wieder eine Überraschungsmannschaft unter die Favoriten mischen, sodass bis zum Ende Hochspannung herrschen dürfte.
Olympia 2012: Bolt oder Blake – Wer holt Gold über 100 Meter?
Das 100-Meter-Finale der Männer gilt bei Olympischen Spielen traditionell als Highlight. Auch die gerade laufenden Spiele machen keine Ausnahme, sodass schon jetzt, Tage vor dem Finale am Sonntagabend die Spannung förmlich zu greifen ist.
Dabei wird die Entscheidung über 100 Meter den meisten Experten zufolge nur zwischen zwei Startern fallen. Die beiden Jamaikaner Usain Bolt und Yohan Blake gelten als haushohe Favoriten und müssten wohl schon jeweils einen rabenschwarzen Tag erwischen, damit ein anderer Athlet sich die Goldmedaille sichern kann.
Neuer Weltrekord in Aussicht?
Neben Bolt und Blake zählen bei den Buchmachern lediglich noch die beiden US-Amerikaner Tyson Gay und Justin Gatlin sowie mit Asafa Powell ein weiterer Jamaikaner zum Kreis der Favoriten, doch wird dieses Trio wohl nur Bronze unter sich ausmachen, wenn alles normal läuft.
Im Vorfeld konzentriert sich daher die gesamte Aufmerksamkeit auf Bolt und Blake, die beide grundsätzlich auf Augenhöhe gesehen werden, wobei die jüngste Vergangenheit vielleicht etwas für den 22 Jahre alten Blake spricht, der seinen drei Jahre älteren Rivalen bei den jamaikanischen Olympia-Ausscheidungen hinter sich lassen konnte und auch beim Leichtathletik-Meeting in Luzern Mitte Juli mit einer Zeit von 9,85 Sekunden gute Frühform bewies.
Bolt nicht in Bestform!
Bolt dagegen erklärte erst kürzlich, nicht in Bestform zu sein, was es zumindest unwahrscheinlich macht, dass der Olympiasieger von 2008 seine Weltrekordzeit von 9,58 Sekunden unterbieten kann. Im Kampf um die Goldmedaille wird der Titelverteidiger aber vermutlich dennoch ein gewichtiges Wort mitreden.
Noch müssen sich die Leichtathletik-Fans rund um den Globus ein wenig gedulden, ehe am Sonntagabend nach den Vorläufen das große Finale steigt.
Champions League: Red Bull Salzburg blamiert sich gegen F91 Düdelingen
Groß war die Hoffnung bei Red Bull Salzburg, mit der Verpflichtung von Ralf Rangnick als Sportdirektor und dem Paderborner Erfolgscoach Roger Schmidt als neuem Trainer, endlich auch international für positive Schlagzeilen sorgen zu können.
Doch schon nach den ersten beiden Auftritten ist in der Mozartstadt Ernüchterung eingetreten. Vielmehr ist der österreichische Meister sogar zum Spott von ganz Fußball-Europa geworden, nachdem sich in der 2. Qualifikationsrunde zur Gruppenphase der Champions League der luxemburgische Titelträger F91 Düdelingen als zu hohe Hürde erwiesen hat.
Düdelingen schafft Historisches!
Zwar gelang Salzburg nach der peinlichen 0:1-Pleite im Hinspiel in Luxemburg zu Hause noch ein 4:3-Sieg, doch wegen der Auswärtstorregel reichte es nicht mehr für die dritte Runde, in der Düdelingen erneut als krasser Außenseiter auf NK Maribor aus Slowenien trifft. In Salzburg ist man nun zuvorderst um Wiedergutmachung bemüht, was angesichts des landesweiten Spottes nach dem Aus gegen die luxemburgischen Feierabendfußballer nicht einfach werden dürfte.
Das britische „Hass-Duell“ wurde entschieden!
Am vergangenen Samstag stand im Londoner Upton Park vor ca. 30.000 Zuschauern das „Hass-Duell“ zwischen Dereck Chisora und David Haye an. Im Vorfeld des Kampfes konnten sich die Boxfans über die aufgeheizte Stimmung zwischen beiden Lagern ein Bild machen. So wurde tatsächlich bei der Pressekonferenz vor dem Fight ein Bauzaun aufgestellt, damit sich die Streithähne nicht noch mal an die Gurgel gehen.
Schmerzhafte Erfahrungen in diese Richtung dürften sowohl Boxrüpel Chisora als auch Großmaul Haye auf der Pressekonferenz nach dem Kampf zwischen Vitali Klitschko und Dereck Chisora gesammelt haben.
Rückblende Klitschko – Chisora
So haben sich die beiden Engländer eine handfeste Prügelei geliefert, sodass beiden die Lizenzen zum Boxen entzogen wurden. Chisora verlor mit 3:0 Richterstimmen gegen Vitali Klitschko und hatte seine Niederlage auch nach dem Kampf anscheinend nicht verdaut. Mit David Haye lieferte sich der „Del Boy“ eine verbale Auseinandersetzung, bevor es dann schlussendlich in einem Eklat endete.
Schon beim Wiegen hatte Chisora seine Nerven nicht im Griff und verpasste Klitschko völlig unerwartet eine schallende Backpfeife. Auch im Ring kurz vor dem Kampf spuckte der Brite Wladimir Klitschko Wasser ins Gesicht, um so die Klitschkos zu provozieren. Nach dem gestrigen Kampf zwischen den beiden Engländern Chisora und Haye schickte David Haye den Klitschkos eine Botschaft zu, dass er für einen baldigen Kampf bereit sei. Ob es tatsächlich zum Kampf kommen wird, ist noch völlig offen. Anscheinend gibt es aber Verhandlungen, allerdings steht noch nichts fest!
K.O. in Runde 5!
David Haye und Dereck Chisora begannen den Kampf von Anfang an sehr offen und aggressiv. Haye konnte mit boxerischer Klasse überzeugen, während Chisora auf den passenden Augenblick wartete, seinem Widersacher mit einem K.O. zu überraschen, schaffte Haye das Kunststück, Chisora in Runde 5 gleich zweimal zu Boden zu schicken. Eine schöne Rechts-Links-Kombination ließ Chisora nach dem zweiten Niederschlag nicht mehr in die Spur zurückfinden, sodass Ringrichter Luis Pabon den Kampf abbrach. David Haye feierte mit diesem K.O. seinen 26. Sieg im 28. Kampf.
Für Dereck Chisora wird die Luft nun dünner, denn aus den letzten 5 Kämpfen resultiert lediglich ein Sieg. Dies bedeutet wohl, dass sich der „Del Boy“ wieder hinten anstellen muss, um eine Chance auf einen WM-Kampf zu bekommen. David Haye, der kurioserweise in Turnschuhen antrat, macht sich nun berechtigte Hoffnungen gegen einen der Klitschko-Brüder antreten zu dürfen.
Ausscheidungsturnier soll Gegner von W.Klitschko ermitteln!
Im Vorfeld wurde jedoch bekannt, dass die IBF ein Ausscheidungsturnier ansetzen wird. So wurde aus dem Berliner Sauerland-Stall der bulgarische Europameister Kubrat Pulew, die ehemaligen WM-Herausforderer Tomasz Adamek und Oldlanier Solis, sowie Alexander Ustinow zu den Kämpfern des Turniers bestimmt. Mit dem Weißrussen Ustinow steht ein Fighter im Blickfeld, der bei K2-Promotion unter Vertrag steht. K2-Promotion wird übrigens von den Klitschkos geführt, sodass es bei einem Turniersieg von Alexander Ustinow zu einem interessanten Duell mit Wladimir Klitschko kommen könnte.