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Premier League: Weiter kein Sieg für Felix Magath – Chelsea marschiert

Auch in seinem dritten Spiel als Trainer des FC Fulham hat Felix Magath nicht den dringend benötigten Sieg eingefahren. Nach dem 1:1 bei West Bromwich Albion und der 1:3-Niederlage gegen den FC Chelsea verlor Fulham das Kellerduell bei Cardiff City mit 1:3 und bleibt Tabellenletzter.

Zwar ist der Rückstand ans rettende Ufer nicht weiter angewachsen, doch müssen die vier Punkte, die die Cottagers aktuell hinter dem angepeilten 17. Platz zurückliegen, erst einmal aufgeholt werden, zumal die Mannschaften von Rang 16 bis 19 alle noch mindestens ein Spiel weniger bestritten haben. Der auf den vorletzten Platz abgerutschte AFC Sunderland ist sogar mit drei Spielen im Rückstand, weil zwei Begegnungen wegen Einsätzen der Black Cats im Liga-Pokal und im FA-Cup sowie eine Partie witterungsbedingt verlegt wurden.

Soll für Fulham der Klassenerhalt realistisch bleiben, muss das kommende Heimspiel gegen Newcastle United zwingend gewonnen werden. Denn aus den folgenden Spielen bei Manchester City und gegen den FC Everton sollte die Magath-Elf nicht allzu viele Punkte einkalkulieren.

Chelsea überzeugt gegen Tottenham

Während Fulham gegen den Abstieg kämpft, marschiert mit dem FC Chelsea der Rivale aus dem Westen Londons geradewegs in Richtung Meisterschaft. Die Blues feierten im Stadtduell gegen die Tottenham Hotspurs nach Toren von Samuel Eto’o, Eden Hazard und Demba Ba (2) einen klaren 4:0-Erfolg und bauten ihren Vorsprung an der Tabellenspitze mit dem dritten Sieg in Folge weiter aus. Allerdings vorerst nur deshalb, weil die für das Wochenende angesetzten Spiele der Verfolger FC Liverpool, FC Arsenal und Manchester City wegen des FA-Cups verlegt wurden. So liegt Chelsea aktuell zwar neun Zähler vor Man City, was bei drei mehr ausgetragenen Spielen aber relativiert werden muss. Liverpool und Arsenal haben derweil bei sieben Punkten Rückstand nur ein Spiel weniger ausgetragen.

Signal für eine bessere Zukunft? – Timo Werner bleibt bis 2018 beim VfB Stuttgart

Nach acht Niederlagen in Folge steht für den VfB Stuttgart am Samstag gegen Schlusslicht Eintracht Braunschweig ein richtungsweisendes Spiel auf dem Programm. Gelingt auch gegen den Tabellenletzten aus Niedersachsen die Wende nicht, wird Trainer Thomas Schneider nicht mehr zu halten sein, nachdem überwiegend schon nach der 1:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt am vergangenen Sonntag ein Trainerwechsel erwartet worden war.

Einer der Hoffnungsträger sowohl für die verbleibenden Spiele dieser Saison als auch für die langfristige Zukunft des Vereins, der sich ganz klar zur eigenen Jugendarbeit bekannt hat, ist Timo Werner, der zwar nach der Winterpause auch nur noch wenig Akzente setzen konnte, mit vier Toren aber dennoch sein großes Potenzial angedeutet hat.

Erst recht, weil der auf als Linksaußen einsetzbare Angreifer am gestrigen Donnerstag gerade einmal 18 Jahre alt geworden ist. Zu diesem Anlass stattete der VfB den extrem schnellen Stürmer mit einem Vierjahresvertrag aus, womit andere bereits interessierte Vereine erst einmal in die Röhre schauen. Mit einem klaren Bekenntnis erteilte Werner unter anderem Borussia Dortmund und dem VfL Wolfsburg, die zum Kreis der Interessenten gezählt haben sollen, eine deutliche Absage: “Der VfB ist mein Verein, schon von klein auf. Deshalb bin ich sehr glücklich über diesen Vertrag.“

Werner als Korsettstange einer besseren Zukunft?

Sollte der VfB den Abstiegskampf in dieser Saison erfolgreich meistern, sind die Perspektiven der Schwaben durchaus vielversprechend, ist Werner doch nicht der einzige Youngster, der schon Bundesliga-Luft schnuppern und seine Qualitäten zumindest andeuten konnte. So ist Antonio Rüdiger in der Abwehr trotz einiger Aussetzer längst eine feste Größe und hat Rani Khedira schon gezeigt, über ähnliche Anlage wie sein Bruder Sami zu verfügen. Und auch Robin Yalcin durfte sein Debüt schon feiern, wobei diese Namen nur stellvertretend für eine Reihe von Talenten stehen.

Länderspiel gegen Chile: Bundestrainer Löw plant Experimente

Gut drei Monate vor Beginn der WM 2014 in Brasilien, bei der die DFB-Elf in der Gruppenphase auf Portugal, Ghana und die USA trifft, testet die deutsche Nationalmannschaft am Mittwoch im ersten Länderspiel des Jahres gegen Chile. Die Südamerikaner gelten als ein Geheimtipp und werden die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw mit ihren Stars wie Arturo Vidal (Juventus Turin) und Alexis Sanchez (FC Barcelona) sicherlich mächtig fordern.

Gegen Chile gehören insgesamt 21 Spieler dem deutschen Aufgebot an, von denen aber bei vermutlich sechs erlaubten Auswechslungen nicht alle zum Einsatz kommen werden. Der Rest, der nicht berücksichtigt wird, kann sich wohl im Casino Tropez vergnügen, um sich für die Nichtnominierung abzulenken.

Für Löw ist das Spiel gegen Chile die letzte Möglichkeit für Experimente, hat der Bundestrainer doch die Nominierung seines erweiterten Kaders für Brasilien für den 10. Mai angekündigt. Drei Tage danach steigt dann noch ein letzter Test gegen Polen, ehe sich Löw auf einen finalen Kader mit drei Torhütern und 20 Feldspielern festlegen muss.

Vier Neulinge gegen Chile

Der Großteil der 23 Plätze für Brasilien scheint längst vergeben, doch ist, um die letzten Tickets für die WM 2014 mit einem Hauen und Stechen zu rechnen, wobei allerdings hinter einigen lange verletzten Spielern wie Sami Khedira oder Ilkay Gündogan ein dickes Fragezeichen steht und andere Spieler wie Mario Gomez oder Bastian Schweinsteiger nach langer Verletzungspause erst wieder in Top-Form kommen müssen.

Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, hat der Bundestrainer für das Spiel gegen Chile mit Matthias Ginter (SC Freiburg), Andre Hahn (FC Augsburg), Pierre-Michel Lasogga (Hamburger SV) und Shkodran Mustafi (Sampdoria Genua) gleich vier Neulinge nominiert, die nicht nur auf ihr Länderspieldebüt hoffen dürfen, sondern sich auch Chancen ausrechnen können, bei der WM-Endrunde dabei zu sein.

Doping-Affäre: Evi Sachenbacher-Stehle kämpft um ihren Ruf

Die aus deutscher Sicht eigentlich gelungenen Olympischen Winterspiele in Sotschi wurden fraglos überschattet durch die positive Dopingprobe von Evi Sachenbacher-Stehle. Die 33 Jahre alte Biathletin ist selbst am meisten geschockt von den im Raum stehenden Vorwürfen, das Stimulanzmittel Methylhexanamin eingenommen zu haben, um ihre Leistung gezielt zu steigern.

Sachenbacher-Stehle, die nach den positiven A- und B-Proben vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) auch zu ihrem eigenen Schutz nach Hause geschickt wurde, will indes nichts unversucht lassen, um ihre Unschuld zu beweisen. Unterstützung erhält sie dabei vom DOSB, dessen Chef de Mission Michael Vesper bestätigte, Strafanzeige gegen unbekannt gestellt zu haben: „Damit wollen wir sicherstellen, dass das gesamte Umfeld ausgeleuchtet wird und die Hintermänner erwischt und vor Gericht gestellt werden“, so Vesper, der damit seine Meinung zum Ausdruck bringt, dass Sachenbacher-Stehle unwissentlich gedopt wurde. Zugleich kündigte Vesper an, der zuständige Münchner Schwerpunktstaatsanwaltschaft jegliche Informationen zur Verfügung zu stellen. Die Staatsanwaltschaft hat derweil die Ermittlungen schon aufgenommen und sowohl den Bundesstützpunkt der Athletin in Ruhpolding als auch zwei private Unterkünfte durchsucht.

Im Verdacht steht unterdessen vor allem die Zusammenarbeit von Sachenbacher-Stehle mit einem Mentaltrainer, von dem die Biathletin offenbar auch Nahrungsergänzungsmittel erhalten haben soll, wie Vesper erklärte: „Es war ihre private, persönliche Entscheidung. Sie hat gesagt, dass sie mit einem Mentaltrainer zusammenarbeitet, von dem sie die Produkte bekommen hat.“

Kritik am DOSB

Die Haltung Vespers, der sich mehr oder weniger eindeutig auf die Seite Sachenbacher-Stehles geschlagen hat, stößt allerdings auch auf negative Resonanz. So kritisierte der Dopingexperte Fritz Sörgel einige Aussagen von Vesper, der unter anderem das Stimulanzmittel Methylhexanamin mit Heroin verglichen hatte und zu dem Schluss gekommen war, dass durchaus Unterschiede bestünden: „Kurz vor Ende der Winterspiele lässt der längst nicht mehr tragbare Herr Vesper seinen üblichen Kracher bei Großveranstaltungen los. Man mag solche Vergleiche am primitivsten Stammtisch hören, aber von einem Topfunktionär des deutschen Sports?“

Qualifikation zur EM 2016: Deutschland bei der Auslosung gesetzt

Knapp vier Monate vor Beginn, der mit Spannung und aus deutscher Sicht mit großen Hoffnungen erwarteten Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, rückt vorübergehend schon das übernächste große Turnier in den Mittelpunkt. Am Sonntag werden in Nizza die Qualifikationsgruppen für die EURO 2016 in Frankreich ausgelost. Erstmals gehen in knapp zweieinhalb Jahren 24 statt bislang 16 Mannschaften bei der EM-Endrunde an den Start, was schon der Auslosung etwas an Spannung nimmt.

Ebenso ist es bei der Auslosung zur EM 2016 in Frankreich, an der nun 24 Teams teilnehmen werden und somit auch vermeintlich schwächere Nationen die Möglichkeit haben, auf das Siegertreppchen zu steigen.

Denn während sich etwa bei der im November abgeschlossenen Qualifikation zur WM 2014 nur der Gruppensieger direkt qualifizierte und die Zweiten in Play-offs vier weitere Startplätze ausspielten, sind nun die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe sowie der beste Gruppendritte direkt für die EM 2016 qualifiziert. Und selbst die acht übrigen Gruppendritten haben über die Play-offs noch eine Chance. Kritiker haben schon unmittelbar nach der Reform eine Verwässerung der Qualität bemängelt, was sich nicht wirklich von der Hand weißen lässt, wenn fast die Hälfte der aktuell 54 UEFA-Mitglieder letztlich das Ticket zur Endrunde löst.

Deutschland als Gruppenkopf gesetzt

Für die deutsche Nationalmannschaft, die genau wie Titelverteidiger Spanien, die Niederlande, Italien, England, Portugal, Griechenland, Russland und Bosnien-Herzegowina als Gruppenkopf gesetzt ist, sollte die Qualifikation keine wirkliche Herausforderung werden. Zwar ist eine vergleichsweise schwierige Konstellation mit Belgien, Serbien, Schottland, Island und Kasachstan möglich, doch dass die DFB-Elf dabei nicht mindestens Zweiter wird, erscheint kaum vorstellbar.

Das Positive am erweiterten Teilnehmerfeld ist fraglos, dass in jüngerer Vergangenheit mehrfach knapp gescheiterte Nationen nun eine deutlich bessere Chance haben, wieder einmal oder vielleicht sogar erstmals bei einem großen Turnier vertreten zu sein.