Fussball Nachrichten
Confederations Cup: Brasilien und Italien im Halbfinale – Spanien und Uruguay auf Kurs
Brasilien und Italien im Halbfinale – Spanien und Uruguay auf Kurs
Nach den ersten beiden Gruppenspielen beim Confederations Cup 2013 sind die großen Fußballnationen ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Während Gastgeber Brasilien und Vize-Europameister Italien nach jeweils zwei Siegen schon sicher im Halbfinale stehen, befinden sich Welt- und Europameister Spanien sowie Südamerika-Meister Uruguay klar auf Kurs.
Brasilien ist mit dem hohen Druck bisher gut zurechtgekommen und hat sowohl Japan (3:0) als auch Mexiko (2:0) klar besiegt. Nach schwierigen Monaten deutet sich an, dass Trainer Luiz Felipe Scolari es schafft, für die WM im nächsten Jahr eine schlagkräftige Mannschaft zu formen, deren Kopf Jungstar Neymar zu werden verspricht. Der 21-Jährige, der dem FC Barcelona stolze 57 Millionen Euro Ablöse wert ist, brachte die Selecao gegen Japan und Mexiko jeweils früh mit Traumtoren in Führung und ließ immer wieder seine Extraklasse aufblitzen.
Gleiches galt bei Italien für Altstar Andrea Pirlo, der trotz fehlender Schnelligkeit nach wie vor der Taktgeber der Squadra Azzurra ist und an den Siegen gegen Mexiko (2:1) und Japan (4:3) großen Anteil hatte.
Spanien kaum gefordert
Neben Brasilien gilt vor allem Spanien als Top-Favorit auf den Gewinn des Confed Cups. In den ersten beiden Spielen gegen Uruguay (2:1) und Tahiti (10:0) wurden die Iberer aber kaum gefordert und mussten nicht ans Limit gehen. Im abschließenden Spiel gegen Afrikameister Nigeria reicht der Auswahl von Trainer Vicente del Bosque nun schon ein Remis zum Weiterkommen, wobei die stets auf Dominanz ausgerichteten Spanier sicherlich auf Sieg spielen werden.
Uruguay wäre derweil mit einem eigenen Sieg gegen Außenseiter Tahiti weiter, wenn Nigeria nicht gegen Spanien gewinnt. Andernfalls wären drei Mannschaften punktgleich und die Tordifferenz in den direkten Vergleichen würde entscheiden. Mit einer Leistung wie beim Auftakt gegen Spanien dürfte für die Urus im Halbfinale aber ohnehin Schluss sein.
Confederations Cup 2013: Auftaktsiege für Italien, Brasilien und Spanien
Favoritensiege zum Auftakt
Beim Confederations Cup in Brasilien sind in den ersten drei Begegnungen am Samstag und Sonntag Überraschungen ausgeblieben. Sowohl Gastgeber Brasilien als auch Welt- und Europameister Spanien sowie Vize-Europameister Italien starteten mit einem Sieg in das Turnier, das vor allem organisatorisch als Generalprobe für die WM 2014 gilt.
Im Auftaktspiel in Gruppe A gelang Brasilien ein klarer 3:0-Erfolg gegen Asienmeister Japan. Dabei sorgte Jungstar Neymar bereits in der dritten Minute mit einem Traumtor für die Führung der Selecao, der allerdings über weite Strecken der öffentliche Druck deutlich anzumerken war, der sich in einigen von brasilianischen Spielern ungewohnten Abspiel- und Stockfehlern bemerkbar machte. Gegen Japan reichte es am Ende dennoch zu einem deutlichen Sieg, den Paulinho (48.) und Jo (90.+3) mit ihren Treffern perfekt machten, weil die mit vier Bundesliga-Legionären in der Startelf angetretenen Asiaten zwar bis zum Strafraum gefällig spielten, dann aber weitgehend harmlos blieben.
Italien und Spanien siegen
Am zweiten Tag des Confederations Cups besiegte Italien Nord- und Mittelamerika-Meister Mexiko mit 2:1. Vor allem in der ersten Hälfte zeigte die Squadra Azzurra eine starke Leistung und ging in der 27. Minute verdientermaßen durch einen von Routinier Andrea Pirlo versenkten Freistoß in Führung. Allerdings leistete sich nur sieben Minuten später Innenverteidiger Andrea Barzagli einen Ballverlust am eigenen Strafraum, der zu einem von Javier Hernandez verwandelten Strafstoß führte. Nach dem 1:1 zur Pause verflachte die Partie im zweiten Durchgang etwas. Zwingende Chancen blieben nun zwar Mangelware, doch die überlegenen Italiener kamen durch Mario Balotelli nach 78 Minuten doch noch zum verdienten Siegtreffer.
Spanien hatte derweil mit einem enttäuschenden Südamerikameister Uruguay keine Mühe. Pedro (20.) und Roberto Soldado (32.) stellten für die Iberer früh die Weichen auf Sieg, ehe Spanien es ruhiger angehen ließ und nicht mehr in Gefahr geriet, obwohl Luis Suarez zwei Minuten vor dem Ende noch der Anschlusstreffer gelang.
Bayer Leverkusen: Andre Schürrle zum FC Chelsea – Heung-Min Son kommt vom HSV
Andre Schürrle zum FC Chelsea – Heung-Min Son kommt vom HSV
Nach langem Hin und Her ist der Wechsel von Andre Schürrle zum FC Chelsea endgültig perfekt. Der 22 Jahre alte Nationalspieler verlässt Bayer Leverkusen nach zwei Jahren und wird künftig für den Europa-League-Sieger auflaufen, der 23 Millionen Euro Ablöse nach Leverkusen überweist.
Schürrle selbst erhält bei den Blues einen Vertrag über fünf Jahre, der ihm pro Saison stolze 4,8 Millionen Euro einbringen soll. Neben Marko Marin, dessen Zukunft bei Chelsea unter dem neuen Trainer Jose Mourinho aber noch nicht klar ist, wird Schürrle der zweite Deutsche beim Champions-League-Sieger von 2012.
Voraussetzung für die Freigabe Schürrles war stets, dass Leverkusen einen adäquaten Ersatz für den meist auf dem linken Flügel eingesetzten Offensivmann findet, was nun der Fall ist, sodass dem Wechsel nichts mehr im Weg steht. Der neue Mann, Heung-Min Son vom Hamburger SV ist nämlich schon da und unterschrieb beim Werksklub einen bis zum 30. Juni 2018 datierten Vertrag.
Son soll Schürrle-Lücke schließen
Der 20 Jahre alte Son, der in der abgelaufenen Saison für den HSV zwölf Tore erzielte, ist laut Bayer-Sportdirektor Rudi Völler “genau der Spielertyp, den wir für unsere junge Mannschaft gesucht haben. Er ist schnell, beweglich, technisch stark und hat einen tollen Torabschluss. Son wird uns helfen, unsere Ziele in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League zu erreichen.“
Über die Ablöse für den Südkoreaner wurde Stillschweigen vereinbart, doch dürften rund zehn Millionen Euro nach Hamburg fließen. Also knapp die Hälfte der Summe, die Leverkusen für Schürrle bleibt, denn von den 23 Millionen aus London muss Bayer knappe vier Millionen Euro an Schürrles Ex-Klub 1. FSV Mainz 05 weiterreichen, der sich bei den Transferverhandlungen 2011 eine Beteiligung an einem möglichen Weiterverkauf gesichert hat. So erhält Mainz 30 Prozent der über zehn Millionen Euro liegenden Transfersumme.
DFB-Pokal-Finale: FC Bayern München holt mit 3:2 gegen den VfB Stuttgart das Triple
Bayern München holt DFB Pokal und macht das Triple perfekt
Der FC Bayern München hat eine überragende Saison am Samstagabend mit dem Triple gekrönt. Als erste deutsche Mannschaft überhaupt sicherten sich die Münchner nach der Meisterschaft und der Champions League auch den DFB Pokal. Im Finale waren die Münchner für den VfB Stuttgart eine Nummer zu groß, auch wenn sich die Schwaben lange tapfer wehrten und sich nur knapp mit 2:3 geschlagen geben mussten.
Vor 75.420 Zuschauern im natürlich restlos ausverkauften Berliner Olympiastadion entwickelte sich von Anfang an eine ebenso intensive wie temporeiche Partie mit zwei Mannschaften, die sich weitgehend auf Augenhöhe bewegten und beide zu Chancen kamen. Die beiden Torhüter, Manuel Neuer bei den Bayern und Sven Ulreich beim VfB Stuttgart, verhinderten jedoch mit guten Aktionen einen frühen Rückstand ihrer Teams.
Harnik bringt den VfB Stuttgart zurück ins Spiel
Erst nach guten 20 Minuten wurden die Bayern zunehmen stärker und erspielten sich ein immer deutlicheres Übergewicht, das nach 37 Minuten zum 1:0 durch Thomas Müller führte, der einen von Ibrahima Traore an Philipp Lahm verursachten Elfmeter sicher verwandelte. Bis zur Pause tat sich dann nicht mehr viel, doch der zweite Durchgang begann gleich mit einem Paukenschlag und dem 2:0 für die Bayern durch den etwas überraschend für Mario Mandzukic in die Startelf gerückten Mario Gomez, der nach mustergültiger Vorarbeit von Arjen Robben und Lahm keine große Mühe hatte, zu vollstrecken. Nach 61 Minuten war es dann erneut Gomez, der auf Zuspiel von Müller auf 3:0 erhöhte.
Wer jedoch glaubte, dass die Partie mit dem dritten Treffer entschieden ist, sah sich getäuscht. Stattdessen zeigte Stuttgart große Moral und kam durch zwei Tore von Martin Harnik in der 71. und 80. Minute auf 2:3 heran. Nach einer kleineren Schwächephase fingen sich die Bayern aber wieder und ließen in der Schlussphase keinen Treffer mehr zu, sodass Jupp Heynckes in seinem letzten Spiel als Bayern-Trainer die dritte Trophäe binnen weniger Wochen hochhalten durfte.
FC Bayern München: Auf Jahre hinaus unschlagbar?
Bayern München vor neuer Ära?
Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 sprach Franz Beckenbauer in seiner letzten Pressekonferenz als Teamchef des DFB die legendären Worte, dass die deutsche Nationalelf in Anbetracht der zum Weltmeisterteam hinzukommenden Spieler der DDR auf Jahre hinaus unschlagbar sein werden. Bekanntlich war dem aber nicht so und Deutschland gewann seit dem nur noch die EM 1996.
23 Jahre nach Beckenbauers nicht eingetretener Prophezeiung liegt es wieder nahe, eine Mannschaft auf Jahre hinaus als Dominator zu erwarten, diesmal allerdings im Klubfußball. Denn wie sich der FC Bayern München in dieser Saison national und international präsentierte, sucht seinesgleichen und die Erfolgself bleibt nicht nur zusammen, sondern wird sogar noch weiter verstärkt.
So wird allgemein erwartet, dass Startrainer Pep Guardiola den FC Bayern noch einmal auf ein höheres Niveau hieven kann und die feststehende Verpflichtung von Mario Götze bedeutet in der ohnehin exzellent besetzten Offensive noch einmal eine Verstärkung. Kommt auch noch Robert Lewandowski hinzu, dessen Wechsel von Borussia Dortmund nach München wohl spätestens 2014 über die Bühne gehen wird, hätten die Bayern auch noch den derzeit wohl besten Stürmer Europas in ihren Reihen und würden den Gegnern noch mehr Furcht einflößen.
Erinnerungen an Giovanni Trapattoni
Fest davon ausgehen, dass die Bayern auch in den kommenden Jahren wie selbstverständlich die Champions League gewinnen, sollte man indes trotz aller zweifellos vorhandener Qualität nicht. Erinnert sei an dieser Stelle an die Saison 1994/95, als sich die Münchner mit Giovanni Trapattoni auch einen der damals renommiertesten Trainer überhaupt angelten und mit den Verpflichtungen von Oliver Kahn, Jean-Pierre Papin oder Emil Kostadinov auch auf dem Transfermarkt alles andere als zurückhaltend agierten.
Damals wurden die Bayern in der Bundesliga nur Sechster, verloren im Halbfinale der Champions League gegen Ajax Amsterdam und scheiterten bereits in der ersten Runde des DFB-Pokals am TSV Vestenbergsgreuth, obwohl gerade von Trapattoni erwartet wurde, die zuvor unter Interimscoach Beckenbauer Meister gewordene Mannschaft auf ein deutlich höheres Niveau hieven zu können. Letztlich scheiterte der Italiener aber und dufte erst nach seiner Rückkehr zur Saison 1996/97 die Meisterschale in den Himmel recken.
Bleibt abzuwarten, ob Guardiola anders als Trapattoni sofortige Erfolge feiern kann, wobei kein Zweifel daran besteht, dass die Mannschaft des FC Bayern München in der Saison 2013/14 deutlich stärker besetzt ist als knappe 20 Jahre zuvor.