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Skandale: Hitlergruß von Giorgos Katidis nicht der erste Aussetzer eines Fußballers

Hitlergruß von Giorgos Katidis

Ob sich Giorgos Katidis der Reichweite seines Handelns bewusst war, als er am Samstag seinen Siegtreffer unmissverständlich mit dem Hitlergruß zelebrierte, ist fraglich. Klar ist auf jeden Fall, dass der 20 Jahre alte Jungprofi damit sein letztes Spiel für den Traditionsklub AEK Athen bestritten hat. Nachdem ihn sein deutscher Trainer Ewald Lienen zunächst noch in Schutz genommen und als unwissend dargestellt hatte, änderte der erfahrene Fußballlehrer inzwischen seine Meinung, nachdem er die Wiederholung des „Torjubels“ gesehen hat, und ist mittlerweile davon überzeugt, dass Katidis “genau wusste, was er tat.“

Auch wenn Lienen der Meinung ist, dass jeder eine zweite Chance verdient habe, wird Katidis es zumindest in nächster Zeit schwer haben, wieder im Profifußball Fuß zu fassen. Dabei ist der junge Grieche bei Weitem nicht der erste Spieler, der sich auf dem Platz richtig daneben benimmt.

Cantona, Best, Maradona – Prominente Beispiele

Während die meisten Skandal-Fußballer von George Best über Diego Maradona und Paul Gascoigne bis hin zu Mario Basler oder aktuell Mario Balotelli in der Regel abseits des Spielfeldes mit ihren Eskapaden negativ auffielen, wurden in einigen Fällen auch die Zuschauer im Stadion und an den TV-Bildschirmen Zeugen von frappierendem Fehlverhalten.

An erster Stelle ist dabei sicherlich der Franzose Eric Cantona zu nennen, der sich im Januar 1995 sogar einen tätlichen Angriff gegen einen Zuschauer leistete. Nachdem er im Spiel gegen Crystal Palace vom Platz gestellt und auf dem Weg nach draußen von einem Fan beleidigt wurde, ließ sich der Superstar von Manchester United zu einem Kung-Fu-Tritt hinreißen, der noch heute bei Youtube sehr häufig angesehen wird.

Effenberg und Co sorgen für Skandale

Ähnlich leistete sich in der Bundesliga Paolo Guerrero, der als Spieler des Hamburger SV ebenfalls von einem Zuschauer verbal attackiert wurde und diesem eine Plastik-Trinkflasche an den Kopf warf. Noch deutlich mehr Aufsehen erregt hat in Deutschland aber Stefan Effenberg, der Pfiffe deutscher Zuschauer bei der WM 1994 in den USA mit dem Stinkefinger konterte und von Bundestrainer Berti Vogts sofort in den nächsten Flieger gen Heimat verfrachtet wurde.

Während die bisher genannten Skandale vor allem sich selbst und ihrem Ruf Schaden zufügten, leisteten sich die beiden englischen Nationalspieler Lee Bowyer und Kieron Dyer im Jahr 2005 eine besonders dämliche Aktion. Beim Spiel gegen Aston Villa ließen die beiden Spieler von Newcastle United auf dem Platz die Fäuste fliegen und wurden vom Schiedsrichter daraufhin vom Platz gestellt, weil entsprechend den Regeln auch Tätlichkeiten gegen Mitspieler mit Rot zu ahnden sind. Auch wenn es zum Zeitpunkt dieser handfesten Auseinandersetzung bereits 0:3 stand, belegte Newcastle beide Spieler mit Geldstrafen in sechsstelliger Höhe.

Afrika-Cup: Nigeria holt zum dritten Mal den Titel

Nigeria holt zum dritten Mal den Titel

Durch einen 1:0-Erfolg gegen das Überraschungsteam aus Burkina Faso hat Nigeria zum dritten Mal nach 1980 und 1994 die Afrika-Meisterschaft gewonnen. Im Endspiel von Johannesburg setzten sich die Super Eagles verdient durch und qualifizierten sich damit zugleich für den im Sommer in Brasilien stattfindenden Confederations Cup.

Obwohl der mit vier Treffern bislang erfolgreichste Angreifer Emmanuel Emenike kurzfristig mit einer Oberschenkelverletzung passen musste, war Nigeria von Anfang an die bessere Mannschaft in einem allerdings eher mäßigen Endspiel. Nachdem die von Stephen Keshi, der beim letzten Titelgewinn 1994 Kapitän war, trainierten Nigerianer erste Chancen liegen gelassen hatten und Burkina Faso in Person von Aristide Bance vom FC Augsburg einen ersten Warnschuss abgegeben hatte, verflachte die Partie, ehe Sunday Mba in der 40. Minute mit einer schön anzusehenden Einzelaktion das Tor des Tages gelang. Im zweiten Durchgang war Burkina Faso zwar um den Ausgleich bemüht, doch fehlten dem erstmals überhaupt ins Endspiel vorgedrungenen Außenseiter die Mittel, um die nigerianische Defensive zu knacken. Letztlich hat mit Nigeria wohl die aktuell beste Mannschaft den Titel gewonnen.



Burkina Faso überrascht dennoch!

Dabei galt vor Turnierbeginn wieder einmal die Elfenbeinküste als großer Favorit, die es aber einmal mehr nicht schaffte, dass sämtliche Stars wie allen voran Yaya Toure und Didier Drogba an einem Strang zogen. Das Aus im Viertelfinale gegen die geschlossen agierenden Nigerianer war somit folgerichtig.

Wie die Elfenbeinküste enttäuschten auch sämtliche Nationen aus dem Norden Afrikas. Während Rekordsieger Ägypten sich gar nicht qualifizieren konnte, scheiterten Marokko, Tunesien und Algerien allesamt nach der Vorrunde.

So wurde der Afrika-Cup 2013 am Ende zu einer reinen Angelegenheit von schwarzafrikanischen Teams aus dem Westen des Kontinents, zumal auch für Gastgeber Südafrika im Viertelfinale schon Schluss war. Ob Nigeria und Burkina Faso sowie die beiden weiteren Halbfinalisten Mali und Ghana auch bei der WM 2014 die Fahne Afrikas hochhalten werden, bleibt indes abzuwarten.

Deutsche Profis im Ausland: zwischen Real Madrid und dem FC Hoverla Uzhhorod

Deutsche Profis im Ausland

Anfang der 90er-Jahre galt Italien als das Paradies schlechthin für deutsche Fußballer und nicht weniger als neun Nationalspieler von Lothar Matthäus bei Inter Mailand über Rudi Völler beim AS Rom bis hin zu Jürgen Kohler bei Juventus Turin waren in der Serie A aktiv. Mittlerweile wurde das italienische Fußball-Oberhaus als beste Liga der Welt längst abgelöst, wobei sich die Experten darüber streiten, ob nun in England, Spanien oder aber Deutschland der beste Fußball gespielt wird.

Aus deutscher Sicht ist aber klar, dass nur noch wenige Anreize für deutsche Spitzenspieler bestehen, ins Ausland zu wechseln, was zum einen an der Stärke der Bundesliga, aber auch an unklaren Finanzverhältnissen vor allem in Südeuropa liegt.

Deutsche Spieler beliebt wie lange nicht mehr!

Und dennoch zieht es immer wieder Profis aus deutschen Landen in andere Profiligen, wobei von der Elite der Nationalelf nur Mesut Özil und Sami Khedira bei Real Madrid, Lukas Podolski und Per Mertesacker beim FC Arsenal und Miroslav Klose bei Lazio Rom kicken. In den großen Ligen finden sich ansonsten nur noch vereinzelte deutsche Spieler wie etwa die ehemaligen Berliner Christian Lell und Patrick Ebert in Spanien bei UD Levante und Real Valladolid. Lediglich in der englischen Premier League sind noch etwas mehr Deutsche vertreten, wie die früheren Wolfsburger Ashkan Dejagah und Sascha Riether beim FC Fulham, Marko Marin beim FC Chelsea, Thomas Hitzlsperger beim FC Everton, Gerhard Tremmel bei Swansea City oder der gerade erst vom FC Schalke 04 auf die Insel gewechselte Lewis Holtby bei den Tottenham Hotspurs.

Allerdings gibt es auch eine Reihe von deutschen Spielern, die in der Bundesliga oder auch der zweiten Liga keinen Verein mehr finden und folglich ins Ausland gehen müssen, wobei dann in der Regel natürlich nicht Vereine aus Top-Ligen vor der Tür stehen. So schloss sich der einst als großes Talent geltende Patrick Milchraum nach viel Verletzungspech und einigen unglücklichen Stationen nun dem FC Zestafoni in Georgien an, während Thomas Broich in Australien bei Brisbane Roar schon länger für Furore sorgt und als einer der herausragenden Akteure der dortigen Liga gilt.

Der Abstieg eines Odonkors!

Ein warnendes Beispiel für viele Jungstars liefert unterdessen die Karriere von David Odonkor, der als gefeierter Held der WM 2006 nach Spanien zu Betis Sevilla wechselte, dort aber von vielen Verletzungen geplagt nie wirklich die hohe Ablöse von 6,5 Millionen Euro rechtfertigen konnte und 2011 nach Ablauf seines Fünfjahresvertrages bei Alemannia Aachen in der 2. Bundesliga einen Neustart wagte, der allerdings mit dem Abstieg endete, woraufhin sein Vertrag nicht verlängert wurde. Nachdem sich in Deutschland kein Klub mehr für den schnellen Offensivmann interessierte, heuerte er beim FC Hoverla-Zakarpattya Uschhorod in der Ukraine an, wo der mittlerweile 28-Jährige aber unglücklich ist und sich nach einer Offerte aus Deutschland sehnt. Wie wohl der Großteil der Profis, die aus Mangel an Arbeitsplätzen in der Bundesliga ihren Lebensunterhalt fern der Heimat verdienen müssen.

Bundesliga: Nuri Sahin, Michel Bastos und Ivan Perisic die spektakulärsten Wintertransfers

Nuri Sahin, Michel Bastos und Ivan Perisic die spektakulärsten Wintertransfers

Die ganz großen Namen wie im Ausland, wo unter anderem Didier Drogba oder David Beckham das Wechselkarussell bestiegen, wurden auf dem winterlichen Transfermarkt in Deutschland zwar nicht verzeichnet, doch auch die Bundesliga-Klubs haben den einen oder anderen spektakulären Transfer getätigt.

Während sich der FC Bayern München wie erwartet zurückgehalten und Bayer Leverkusen lediglich das polnische Stürmertalent Arkadiusz Milik unter Vertrag genommen hat, sorgte bei Borussia Dortmund die Rückkehr von Nuri Sahin für Aufsehen. Auch wenn der aus der Jugend des BVB stammende und weder bei Real Madrid noch beim FC Liverpool glücklich gewordene Deutsch-Türke in den ersten beiden Partien nach dem Winter nur eingewechselt wurde, gilt der Transfer doch als Zeichen der Borussia, es in Zukunft dauerhaft mit den Bayern aufnehmen zu wollen.

Holtby wechselt vorzeitig zu den Spurs

Dagegen hat Ivan Perisic Dortmund nach nur eineinhalb Jahren verlassen und ist für 7,5 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg gewechselt, womit der kroatische Nationalspieler gleichzeitig der teuerste Wintertransfer in Deutschland war. Im Gegenzug konnten die Wölfe ihren in der Ära Felix Magath aufgeblähten Kader aber auch deutlich reduzieren und gleich neun Spieler abgeben, wobei mit Ausnahme von Hrvoje Cale, dessen Vertrag aufgelöst wurde, ausnahmslos Leihgeschäfte abgeschlossen wurden und die acht Profis womöglich im Sommer wieder auf der Matte stehen werden. Mal abwarten wie viele Spieler tatsächlich zurück kommen und dann nicht verletzt auf einer hhp Massageliege regenerieren müssen!

Der FC Schalke 04 hat unterdessen Lewis Holtby vorzeitig für 1,75 Millionen Euro an die Tottenham Hotspurs abgegeben und die erzielte Ablöse gleich wieder reinvestiert. Mit Michel Bastos von Olympique Lyon und Raffael von Dynamo Kiew wurden gleich zwei Brasilianer verpflichtet, die das Offensivspiel der Königsblauen ankurbeln sollen.

Paukenschlag: Pep Guardiola übernimmt den FC Bayern München

Paukenschlag: Pep Guardiola übernimmt den FC Bayern München

Nachdem die Spekulationen in den vergangenen Tagen deutlich an Fahrt aufgenommen haben und „Sky Italia“ schon berichtet hatte, dass sich Pep Guardiola unter einer Vielzahl an Angeboten für das des FC Bayern München entschieden habe, machte der FC Bayern München am Mittwochnachmittag dem Treiben ein Ende und verkündete die Verpflichtung des spanischen Startrainers, der am morgigen Freitag seinen 42. Geburtstag feiert.

Weil Jupp Heynckes in den Gesprächen mit der Bayern-Führung noch einmal seinen ursprünglichen Entschluss, seine Trainerkarriere mit der laufenden Saison zu beenden, bekräftigte, machten die Verantwortlichen an der Säbener Straße den Deal mit Guardiola endgültig perfekt und informierten die Öffentlichkeit per Presseerklärung über die spektakuläre Personalie.

Neuer Glanz in der Bundesliga – Willkommen Pep!

Dabei soll hinter den Kulissen zwischen dem deutschen Rekordmeister und Guardiola schon längst alles klar gewesen sein, wie dessen Berater José Maria Orobitg am Abend gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE erklärte: „Die Unterschrift erfolgte um Weihnachten herum. Ich kann mich nicht mehr an das genaue Datum erinnern, es war so etwa am 20. Dezember.“

Auf jeden Fall ist es dem FC Bayern gelungen, deutlich zahlungskräftigere Konkurrenz aus England wie die ebenfalls stark interessierten Manchester City und FC Chelsea auszustechen. Zugleich sicherten sich die Münchner bis zum 30. Juni 2016 die Dienste eines anerkannten Fachmanns, der in seiner noch jungen Trainerkarriere enorme Erfolge feiern konnte. Zur Saison 2008/09 von der zweiten Mannschaft zum Chefcoach des FC Barcelona befördert sammelte Guardiola mit den Katalanen in den folgenden vier Jahren stolze 14 Titel, unter anderem dreimal die spanische Meisterschaft und zweimal die Champions League, ehe er sich im Mai 2012 eine einjährige Auszeit gönnte, nach deren Ende er in München wieder angreifen will.

Spanische Fraktion bekommt Zuwachs!

Ob es dem Katalanen, der auch große Teile seiner Spielerkarriere beim FC Barcelona verbrachte und insgesamt 46 Länderspiele für Spanien bestritt, auch in der Bundesliga gelingt, den von ihm favorisierten Fußball mit attraktivem Kurzpassspiel durchzubringen, bleibt indes abzuwarten. Um ab Juli möglichst optimale Voraussetzungen zu haben, um seine Vorstellungen vermitteln zu können, soll Guardiola jedenfalls schon damit begonnen haben, Deutsch zu lernen.