Fussball Nachrichten
Primera Division: FC Barcelona enteilt Real Madrid
Der Stachel beim FC Barcelona sitzt noch tief, nachdem die Katalanen vergangene Saison die spanische Meisterschaft nach zuvor drei Titeln in Folge Erzrivale Real Madrid überlassen mussten und obendrein auch noch im Halbfinale der Champions League gegen den FC Chelsea den Kürzeren zogen. Am Ende reichte es für das große Barca nur zum Gewinn des spanischen Pokals, was für die Ansprüche des Vereins, der sich selbst „Mehr als ein Klub“ nennt, zu wenig war.
Erfolg auch ohne Guardiola?
In der neuen Spielzeit will Barca nun wieder in allen Wettbewerben abräumen, obwohl Erfolgscoach Pep Guardiola nach vier Jahren seinen Vertrag nicht mehr verlängert hat und sich eine Auszeit gönnt. Weil mit Tito Vilanova Guardiolas bisheriger Assistent nun das Kommando übernommen hat, der früher schon in der Jugend einige der jetzigen Stars wie Lionel Messi, Cesc Fabregas oder Gerard Pique unter seinen Fittichen hatte und damit auch einen Anteil an ihrer großen Karriere besitzt, besteht Grund zur Hoffnung, dass sich der Zauberfußball der vergangenen Jahre fortsetzt.
Özil in der Kritik!
Und zumindest der Auftakt in die neue Saison ist vollends gelungen, einmal abgesehen vom verlorenen spanischen Supercup gegen Real Madrid, der im Vergleich zur Meisterschaft oder zur Champions League aber keine nennenswerte Bedeutung besitzt. In der Liga hat Barca die ersten vier Partien allesamt gewonnen und dabei mit 12:3-Toren schon wieder beeindruckt. Insbesondere Messi ist mit sechs Treffern schon wieder in Top-Form und auf dem Weg, an seine 50 Meisterschaftstore des letzten Jahres anzuknüpfen.
Besonders wertvoll sind die vier Siege zum Start deshalb, weil Real Madrid neben einem Sieg und einem Remis bereits zweimal verloren hat und so schon acht Zähler zurückliegt. In Anbetracht der Stärke der Katalanen dürfte es nicht einfach werden für die Königlichen, Barca auf die Pelle zu rücken.
FC Bayern München: Rekordtransfer steht bevor – 40 Millionen Euro für Javi Martinez
In der Bundesliga steht nach bislang eher unspektakulärer Transferperiode die teuerste Spielerverpflichtung aller Zeiten kurz bevor. Die offizielle Verkündung steht zwar noch aus, doch darf man getrost davon ausgehen, dass der Wechsel von Javi Martinez von Athletic Bilbao zum deutschen Rekordmeister in der kommenden Woche endgültig über die Bühne geht.
Alles klar mit Martinez?
Wäre hinter den Kulissen nicht schon längst alles klar, hätte sich Bayern-Präsident Uli Hoeneß sicherlich nicht so weit aus dem Fenster gelehnt und davon gesprochen, dass der Aufsichtsrat bereits “grünes Licht“ gegeben habe. Zudem wurden Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge und Finanzchef Karl Hopfner am Freitag in München bei Gesprächen mit den Beratern des spanischen Nationalspielers gesichtet, bei denen laut “Bild“ die letzten Details des nun unterschriftsreifen Vertrages bis 2017 ausgehandelt wurden.
Nur noch mit Athletic Bilbao gilt es Kleinigkeiten zu klären, doch da der 23 Jahre alte Defensiv-Allrounder, der auch in der Innenverteidigung spielen kann, in München aber für die Doppelsechs neben Bastian Schweinsteiger vorgesehen ist, in seinem noch bis 2016 laufenden Vertrag über eine Ausstiegsklausel verfügt, haben die Basken keine Möglichkeit, den Transfer zu verhindern. Allerdings wird der FC Bayern nicht umhin kommen, die festgeschriebenen 40 Millionen Euro zu bezahlen, womit Javi Martinez zum teuersten Transfer der Bundesliga-Geschichte wird und seinen neuen Teamkollegen Mario Gomez, für den die Münchner einst 35 Millionen Euro an den VfB Stuttgart überwiesen, ablöst.
Athletic Bilbao möchte FIFA einschalten!
Allerdings nimmt der Transfer skurrile Formen an, denn der spanische Verein erwägt die FIFA einzuschalten, da deren Regularien besagen, dass ein Spieler unter 28 Jahren, der einen Vertrag bei einem anderen Verein unterzeichnet, seinen aktuellen Vertrag beim Noch-Club einzuhalten. Sollte die FIFA Athletic Bilbao Recht geben, dann könnten die Bayern harte Sanktionen erwarten. Im Raum stehen Geldstrafen sowie ein Kaufverbot der nächsten zwei Spielzeiten. Es bleibt also abzuwarten, was geschehen wird. Dies ist durchaus keine neue Situation, denn beim Transfer von Roy Maakay vom spanischen Verein Deportivo La Coruña zu den Münchnern, zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. So wurde über Wochen immer neue Forderungen seitens der Spanier aufgestellt, die von den Bayern erfüllt werden sollten.
Martinez sein Geld wert?
Die Rekordsumme von 40 Millionen Euro ruft natürlich die Frage auf, ob der Spanier so viel Geld wert ist. Beim Gewinn der EM 2012 spielte Javi Martinez jedenfalls nur eine Nebenrolle und kam nur in der Vorrunde zu einem Kurzeinsatz gegen Irland. Und mit der spanischen Olympia-Auswahl, die mit ihm als Führungsspieler als Mitfavorit auf Gold gehandelt wurde, schied der 1,90 Meter große Profi sang- und klanglos bereits nach der Gruppenphase aus.
Nichtsdestotrotz verspricht man sich in München viel von Javi Martinez, der mit seiner Dynamik und seiner enormen Kopfballstärke nicht nur abräumen, sondern zugleich auch im Spiel nach vorne Akzente setzen soll. Als Folge des bevorstehenden Transfers, liebäugelt derweil Anatoliy Tymoshchuk, dessen Einsatzchancen sicher nicht größer werden dürften, schon mit einer Rückkehr in seine Heimat und soll mit Dynamo Kiew in Kontakt stehen. Derweil muss wohl der ein oder andere Etablierte häufiger auf die Bank als bislang. Gefährdet sind neben Luiz Gustavo vor allem Toni Kroos und Thomas Müller, die nun wohl zusammen mit Neuzugang Xherdan Shaqiri um nur einen freien Platz in der offensiven Dreierreihe neben Arjen Robben und Franck Ribery kämpfen müssen.
Modric und Silva im Visier der europäischen Elite!
Luka Modric ist nicht erst nach seinem starken Auftritt im EM-Spiel seines Heimatlandes Kroatien gegen Irland bekannt geworden, sondern schon weitaus früher. Die Leistungen in der Vergangenheit sind den europäischen Spitzenklubs nicht verborgen geblieben. Luka Modric, der momentan bei Tottenham Hotspur unter Vertrag steht, wird mit verschiedenen Klubs in Zusammenhang gebracht. Aktuell scheint der französische Spitzenverein Paris St. Germain in den Poker um den kroatischen Spitzenspieler eingestiegen sein.
Wohin führt der Weg von Modric?
Der französische Klub, der die Mehrheitsanteile an eine Investorgruppe aus Katar abgab und sich nun neuer Geldquellen erfreuen darf, bietet angeblich rund 37 Millionen Euro. Modric soll nach dem Willen des Pariser Vereins zur kommenden Saison wechseln und die neue zentrale Figur im Mittelfeld werden. An dem 26 jährigen sind zudem noch Manchester United, FC Chelsea London und der englische Meister Manchester City dran. Der Vertrag des Kroaten läuft noch bis 2016, was die Ablösesumme nicht schmälern dürfte. Ganz im Gegenteil, denn Modric´s Marktwert wird auf ca. 33 Mio. Euro beziffert. Es darf spekuliert werden, in welcher europäischen Metropole Luka Modric in der kommenden Saison auflaufen wird.
Thiago Silva zu Paris St. Germain?
Ähnliches erlebt Thiago Silva vom italienischen Spitzenverein AC Mailand. So steht abermals Paris St. Germain vor einer unmittelbaren Verpflichtung des 27 Jahre alten Verteidigers. Die beiden Vereine sollen sich auf eine Ablösesumme von ca. 42 Millionen Euro geeinigt haben. Mailands Geschäftsführer Adriano Galliani ist bereits nach Paris gereist, um die letzten Vertragsdetails abzuklären. Paris St. Germain rüstet mit diesem Transfer seinen Kader für die kommende Spielzeit mächtig auf und sorgt mit extrem hohen Ablösesummen für gehörig viel Wirbel.
Es darf spannend werden, ob die Pariser noch mal auf dem Transfermarkt zuschlagen und wann die genannten Transfers als vollzogen gemeldet werden können. Schon jetzt dürfte Paris St. Germain als ein Kandidat der französischen Meisterschaft gehandelt werden.