Deutschland gegen Spanien – Die Champions League als Teil eins der Wachablösung?
Bayern München und Borussia Dortmund vor glorreicher europäischer Zukunft?
Auch wenn der FC Bayern München und Borussia Dortmund zunächst noch die Rückspiele absolvieren müssen, ist ein deutsch-deutsches Finale in der Champions League nach den Halbfinal-Hinspielen dieser Woche zum Greifen nahe. Erstmals in der Geschichte der Königsklasse und ihres Vorläufers, dem Europapokal der Landesmeister, könnten sich zwei deutsche Klubs im Endspiel auf höchster internationaler Ebene begegnen, wodurch gleichzeitig die aktuelle Stärke des deutschen Fußballs unterstrichen würde.
Mit dem 4:0 der Bayern gegen den FC Barcelona und dem 4:1 von Borussia Dortmund gegen Real Madrid hat die Bundesliga aber unabhängig vom Ausgang der Rückspiele nicht zuletzt wegen der Art und Weise, wie die beiden auch in dieser Höhe nicht unverdienten Siege herausgeschossen wurden, für ein Ausrufezeichen gesorgt, das rund um den Globus vernommen wurde.
Deutschland der Top-Favorit bei der WM 2014?
Während die Bayern und Dortmund im Klubfußball zumindest in diesem Jahr die Creme de la Creme darstellen, rechnen viele Experten damit, dass sich diese Entwicklung auch bei der WM 2014 in Brasilien fortsetzen wird, wenn Deutschland und Spanien wieder zu den absoluten Top-Favoriten gehören werden.
Wirft man einen Blick auf die Kader der beiden Nationen, kann es nicht verwundern, dass der deutschen Nationalelf sehr gute Chancen eingeräumt werden, Spanien 2014 als Weltmeister abzulösen. Denn während Deutschland junge Spieler von Top-Format nahezu im Überfluss hat, altert die spanische Auswahl immer weiter. Zwar verkörpern bei den Iberern Spieler wie Xavi, Andres Iniesta oder David Villa nach wie vor gehobene Klasse, doch an allen nagt mittlerweile der Zahn der Zeit, während die starken spanischen Nachwuchskräfte derzeit noch auf ihren Durchbruch waren. Lediglich Isco (FC Malaga) und Thiago Alcántara (FC Barcelona) sind auf einem guten Weg, sich im internationalen Spitzenfußball zu etablieren, während der Rest des zweifellos hoch veranlagten spanischen Nachwuchses zumindest 2014 noch nicht weiterhelfen dürfte.
Also ein Blick in die Zukunft zur Weltmeisterschaft 2014 ist derzeit noch zu früh. Es wird sicherlich so sein, dass mit der Entwicklung in der Champions League der Druck auf Bundestrainer Löw und die deutsche Nationalmannshcaft mächtig steigt. Wenn man in Europa die Spitze bei den Vereinsmannschaften stellt, dann gehört man natürlich zum engsten Favoritenkreis. Aber wie der Name schon sagt geht es um die beste Nationalmannschaft der Welt. Und ich denke da wird nächstes Jahr Brasilien zu den allerengsten Favoriten zählen!
Erstmal Gratulation nach Dortmund und München. Beide Mannschaften werden das Finale in London bestreiten und so wird der Pokal in diesem Jahr in jedem Fall an eine Bundesligamannschaft gehen. Aber von den Mannschaftswettbewerben auf die deutsche Nationalmannschaft zu schliessen, das halte ich für riskant. Denn erstens habe ich von der Nationalmannschaft für eine Spitzenmannschaft seit 2005, ihr Spielsystem ist solide und auch Löw hat es übernommen, aber für den Meister reicht es nicht. So werden mit Löw bestimmt in den nächsten Jahren immer wieder die Pätze 2 bis vier erreicht werden, aber das deutsche Spiel kennt zuwenig Risiko. Ausserdem wollen wir nicht vergessen, nicht alle Dortmunder sind Westfalen und alle Münchner sind Bayern. Zwar schicken beide Teams viele Spieler in die Nationalelf, aber viele gewitzte Einzelspieler haben leider keinen deutschen Pass.
Ich denke, eine Wachablösung begründet sich über konstante Erfolge über Jahre hinweg. Bei Bayern München ist dies auch seit Jahren der Fall – die Bayern gehören schon jetzt zu den besten Fußballvereinen der Welt. Bei Dortmund muss dieses Niveau gehalten und vielleicht auch ausgebaut werden, was sich durch die Weggänge von Lewandowski und Götze natürlich etwas schwieriger gestaltet. Andere Clubs aus Deutschland sehe ich hingegen nicht mit großartigen Chancen auf einen langen Verbleib in der Champions League oder der Europa League. Vielleicht noch Schalke 04, welche sich in der nächsten Saison beweisen müssen. Langfristig könnte RB Leipzig dazustoßen, falls sie Akzeptanz der lokalen Bevölkerung bekommen und die Millionen aus Österreich konstant fließen. Doch neben Spanien werden in der nächsten CL-Saison auch wieder englische Vereine ihren Status anmelden und Paris sowie Milliardärsvereine aus Osteuropa sind ebenfalls nicht zu vergessen – auch diese können verdammt gute Teams aufstellen.
Ich freue mich wie ein kleines Kind auf Dienstag und Mittwoch und sowieso – egal wer spielt – auf das Finale in Wembley. Für Euphorie ist jedoch noch kein Platz in meinem Kopf. Auch verwehre ich mich dagegen, die Nationalmannschaft zum Favoriten in Brasilien zu machen.