Tour de France: Froome holt Gesamtsieg – Greipel gewinnt letze Etappe
Während sich der strahlende Gesamtsieger der diesjährigen Tour de France Christopher Froome auf der prestigeträchtigen Schlussetappe feiern ließ, hatte Andre Greipel im Schlussspurt die stärksten Beine und gewann die letzte Etappe. Ein perfekter Abschluss einer starken deutschen Leistung auf der „Großen Schleife“.
Da der Gesamtführende auf der Schlussetappe der Tour de France traditionell nicht attackiert wird, galt für Froome das Motto: Hauptsache ankommen! Trotz regnerischem Wetter in Paris war es für den Briten im Gelben Trikot eine Triumphfahrt. Gleich zu Beginn der Etappe posierte Froome, der die Tour bereits 2013 gewann, zusammen mit Sky-Teamchef David Brailsford und genehmigte sich den obligatorischen Schampus. Während Froome in bester Champagner-Laune Richtung Paris rollte, ging es auch im Feld lange Zeit auf den 109,5 Kilometern von Sevres in die französische Hauptstadt gemächlich zur Sache.
Erst auf den zehn Runden auf dem holprigen Prachtboulevard Champs-Elysees wurde das Tempo merklich angezogen und die Sprinter übernahmen mehr und mehr die Kontrolle. Das beste Ende hatte Andre Greipel, der sich im Schlusssprint gegen seine Konkurrenten durchsetzen konnte und als Erster die Ziellinie überfuhr. Für den 33-Jährigen war der Erfolg der perfekte Abschluss einer glänzenden Frankreich-Rundfahrt, auf der er insgesamt vier Etappensiege verbuchen konnte.
„Paris ist die Sprinter-Hauptstadt im Radsport. Wir haben in diesem Jahr alles richtig gemacht, ich bin superstolz auf die letzten drei Wochen. Alles, was ich in meiner Karriere gemacht habe, zahlt sich jetzt aus“, sagte Greipel nach seinem bedeutendsten Sieg seiner Laufbahn. Mit stolzgeschwellter Brust versprach der „Gorilla“, dass er „auf jeden Fall nicht mit Wasser“ feiern werden. Insgesamt gab es auf der diesjährigen Tour de France sechs deutsche Etappensiege. Keine andere Nation konnte so viele Siege einfahren. Chapeu zu dieser hervorragenden Bilanz.
Christopher Froome hatte indes seinen Gesamtsieg am Samstag eingetütet. Zwar schwächelte er auf der Bergetappe hinauf nach L’Alpe d’Huez und sah seinen Erfolg „echt in Gefahr“, doch am Ende sollte sein Vorsprung auf den Kolumbianer Nairo Quintana ausreichen. „Es ist noch absolut unwirklich. Es ist ein unglaubliches Gefühl, dieses Trikot zu tragen und die Tour wieder gewinnen zu können“, freute sich Froome nach der Ankunft. Zuvor hatte Quintana Froome immer wieder auf der Etappe attackiert und unter Druck gesetzt. Auf den letzen zehn Kilometern konnte sich der Bergfloh dann vom Gesamtführenden absetzen und kam 1:20 Minuten vor Froome ins Ziel. Damit konnte Quinatana aber den Topfavoriten nicht mehr vom Thron stürzen.